Poesiefestival:Handreichungen, kosmopoetisch

Die Frankfurter Lyriktage fanden in der fünften Auflage statt mit wichtigen Poeten wie etwa Michael Horovitz aus London, dem Syrer Ghayath Almadhoun, der Deutschen Barbara Köhler und dem Franzosen Jacques Roubaud.

Von Volker Breidecker

Es war hoch gegriffen, als Hans Magnus Enzensberger im Vorwort seines erstmals 1960 erschienenen "Museums der modernen Poesie" der "Entstehung einer poetischen Weltsprache" beizuwohnen glaubte. Gleichwohl hätte er sich im Nachwort zur Neuausgabe von 2002 gar nicht so vehement von dem früheren Befund distanzieren und Gegenteiliges behaupten müssen. Die Ausgangsbeobachtung von 1960, wonach "sich zwischen Santiago de Chile und Helsinki, zwischen Prag und Madrid, zwischen New York und Leningrad immer wieder ganz überraschende Übereinstimmungen" fänden, die sich gerade "nicht auf gegenseitige Abhängigkeiten zurückführen" ließen, fand eine erneuerbare Bestätigung auf den Frankfurter Lyriktagen, die erstmals in größerem Maße auch lyrischen Stimmen aus dem Ausland Raum boten.

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