Platon über Trump:Die Unbeherrschtheit des Herrschers

Skulptur von Platon, 1990

Eine Skulptur des griechischen Philosophen Platon, 1990.

(Foto: Regina Schmeken/SZ Photo)

Ist jetzt der Moment gekommen, in dem die Demokratie in die Tyrannis umschlägt? Was Platon und die Geschichte über Donald Trump sagen.

Von Gustav Seibt

Noch nie sei Amerika so reif für eine Tyrannis gewesen wie heute, schrieb schon im April dieses Jahres Andrew Sullivan, einer der bekanntesten Blogger und Essayisten Amerikas (im New York Magazine). "Tyrannis" muss man hier mit ihrem originalen griechischen Namen bezeichnen, denn Sullivan berief sich bei seiner Diagnose auf das achte Buch von Platons "Staat". Dort wird der Kreislauf der Herrschaftsformen von der Aristokratie (dem Regiment der Ehre) über die Oligarchie (der Herrschaft des Reichtums) zur Demokratie (dem Regime der Freiheit und der Massen) bis zum Umschlag in die Tyrannis eines einzelnen Gewaltherrschers dargestellt - ein komplexes Modell, das über viele Zwischenstufen bis zu dem französischen Aufklärer Montesquieu und in die Verfassungsdebatten der amerikanischen "Federalists" weiterwirkte.

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