Plakatkampagne in Paris:Bilder gegen die "Bullshit-Konferenz"

Das Weltklima im Ausnahmezustand: Ein internationales Künstler-Kollektiv kapert in Paris Werbeflächen, um die Klimakonferenz als große Heuchelei zu entlarven.

Von Felicitas Lachmayr

1 / 9
(Foto: Brandalism)

"Gleicher Mist, andere Konferenz", finden die Künstler des Projekts "Brandalism". In einer Adbusting-Aktion hat das Kollektiv etwa 600 eigene Plakate hinter die Scheiben von Schaukästen geschoben und Werbeflächen gekapert. Damit wollen sie auf den rücksichtslosen Umgang mit der Umwelt seitens großer Konzerne und Politiker aufmerksam machen. Und das pünktlich zum Auftakt der UN-Klimaverhandlungen. Doch das die zu einer Lösung des Problems führen, glaubt von den kreativen Köpfen sowieso keiner. Bei aller Ambitioniertheit gilt dennoch: Die Aktionen bleiben strafbar.

2 / 9
(Foto: Brandalism)

Die Orte, an denen die Plakate platziert wurden, sind nicht zufällig gewählt. Die Kunstwerke verdecken an Bushaltestellen Werbeflächen der Firma JCDecaux, eines der weltweit größten Unternehmen für Außenwerbung und offizieller Sponsor des Klimagipfels.

3 / 9
(Foto: REUTERS)

An der Aktion beteiligten sich etwa 80 internationale Künstler wie Neta Harari, Jimmy Cauty, Kennard Phillips, Paul Insect sowie Street-Artist Escif. Auf den Postern sind die Namen der jeweiligen Künstlers allerdings nicht zu sehen - hier geht es schließlich nicht um Werbung in eigener Sache.

4 / 9
(Foto: REUTERS)

Bei manchen Plakaten liegt die Aussage auf der Hand, ...

5 / 9
(Foto: Brandalism)

... bei anderen muss man schon genauer hinsehen, um das Kunstwerk vom Original unterscheiden zu können und die Ironie dahinter zu erkennen. "Den Klimawandel angehen? Natürlich nicht. Wir sind eine Fluggesellschaft." lautet die Botschaft dieses Plakats. Neben Air France gehören auch der Chemiekonzern Dow Chemicals und der Energieversorger GDF Suez zu den offiziellen Sponsoren der Klimakonferenz. "Damit inszenieren sich die größten Umweltsünder als Lösung, obwohl sie Teil des Problems sind", sagt Joe Elan von "Brandalism".

6 / 9
(Foto: Brandalism)

Zu den Problemverursachern zählt in den Augen des Kollektivs auch VW. In Anspielung auf den Skandal um gefälschte Abgaszahlen beim deutschen Automobilhersteller titelt der Künstler dieses Plakats: "Wir bedauern es, erwischt worden zu sein."

7 / 9
(Foto: Brandalism)

Neben großen Konzernen sitzen auch hochrangige Politiker wie der britische Premier David Cameron, US-Präsident Barack Obama oder Kanzlerin Angela Merkel auf der Anklagebank der Aktivisten. Dieses Plakat mit dem französischen Staatspräsidenten François Hollande fordert "Notstandsgesetze" für den Umweltschutz.

8 / 9
(Foto: Brandalism)

Auch der japanische Premierminister Shinzo Abi bekommt sein Fett weg. Ihm raucht der Kopf anscheinend nicht vom vielen Denken. Doch nicht alle Bilder verfolgen einen solch humoristischen Ansatz.

9 / 9
(Foto: Brandalism)

Dieses Plakat spiegelt die trostlose Realität wider: Meterhohe Müllberge und Menschen, die verzweifelt nach wiederverwertbaren Materialien suchen. Die Künstler richten sich mit ihrer Aktion auch gegen weltweite Verschwendung und Massenkonsum.

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: