Zuschlag an Sony Music:„Pink Floyd“ verkaufen Songrechte für 400 Millionen Dollar

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Die „Pink Floyd“-Mitglieder Rick Wright, David Gilmour, Nick Mason und Roger Waters (v. l.) im Jahr 1973. (Foto: Michael Ochs Archives)

Die Verhandlungen sollen sich laut Medienberichten unter anderem wegen des Streits zwischen David Gilmour und Roger Waters über Jahre gezogen haben.

„Grab that cash with both hands and make a stash“: Auch Pink Floyd sollen laut Medienberichten die Rechte an ihrem Songkatalog verkauft haben. Recherchen der Financial Times zufolge zahlt Sony Music insgesamt 400 Millionen Dollar an die noch lebenden Mitglieder der Band sowie die Nachlassverwalter der verstorbenen Musiker Richard Wright und Roger Keith Barrett. Quellen, die an dem Deal beteiligt gewesen sein sollen, bestätigten dem Magazin Variety, dass das Label dafür die Rechte an den Aufnahmen, dem Namen und den Bildnissen der Band bekommt. Die Vereinbarung umfasst demzufolge nicht die Urheberrechte.

Waters’ politische Äußerungen sollen einige Interessenten abgeschreckt haben

Sony Music und Pink Floyd haben sich bislang nicht geäußert. Die Verhandlungen sollen sich aber über Jahre gezogen haben. Vor allem die seit Jahrzehnten offen ausgetragene Feindschaft zwischen Gitarrist David Gilmour und Bassist und Sänger Roger Waters hätten die Gespräche erschwert. Zudem sollen Waters politische Einlassungen das Interesse von einigen potenziellen Käufern deutlich gesenkt haben. Unter anderem wegen seiner Nähe zur israelkritischen und in Teilen antisemitischen BDS-Bewegung werfen dem Briten viele (unter anderem sein ehemaliger Kollege Gilmour) vor, selbst Antisemit zu sein. Neben Sony Music sollen ursprünglich auch Warner Music, die deutsche Bertelsmann Music Group (BMG) und die US-Investmentgesellschaft Blackstone im Gespräch gewesen sein.

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Sony Music investiert seit Jahren immense Summen in Musikrechte. Für den Katalog von Bruce Springsteen soll das Unternehmen im Jahr 2021 mindestens 500 Millionen Dollar gezahlt haben. Der Musikkatalog von Queen soll ihm im Juni dieses Jahres sogar eine Milliarde britische Pfund wert gewesen sein.

Auch große Investmentgruppen haben seit ein paar Jahren Interesse am Portfolio kommerziell erfolgreicher Künstler. Die britische Kapitalanlagegesellschaft Hipgnosis Songs Fund, Hauptsitz auf der steuerberuhigten Ärmelkanalinsel Guernsey, hatte dem kanadischen Singer-Songwriter-Superstar Neil Young vor ein paar Jahren einen 50-Prozent-Anteil an seinen gesammelten Verlagsrechten abgekauft habe. Dazu kommen unter anderem die Kataloge der Band Blondie, von Taylor-Swift-Kompagnon Jack Antonoff oder dem R’n’B-Künstler The-Dream, der an Welthits von Rihanna und Beyoncé mitschrieb. Ende 2020 gab Fleetwood-Mac-Sängerin Stevie Nicks 80 Prozent ihrer Autorenrechte an den Verlag Primary Wave ab. Bob Dylan verkaufte sein Gesamtwerk an die Universal Music Publishing Group.

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