Neuer Song von "Pink Floyd":Steht auf!

Lesezeit: 1 Min.

Spendensammler mit Rockgott-Moment: David Gilmour will die Einnahmen seines neuen Songs an die humanitäre Hilfe in der Ukraine spenden. (Foto: Gregorio Borgia/AP)

Pink Floyd veröffentlichen ihren ersten Song seit 1994 - gemeinsam mit dem ukrainischen Rockstar Andriy Khlyvnyuk.

Von Andrian Kreye

Am Donnerstag verkündeten Pink Floyd, dass sie in der Nacht zum Freitag ihren ersten neuen Song seit 1994 veröffentlichen werden. Titel: "Hey, Hey, Rise Up!" Der Gesang ist ein Sample aus einem Instagram-Video des ukrainischen Rockstars Andriy Khlyvnyuk, Sänger der Band BoomBox. Gitarrist David Gilmour kannte die Band noch von einem Benefizkonzert für das Freie Theater von Belarus, 2015 in London. Damals spielte man gemeinsam Pink-Floyd-Songs.

Khlyvnyuk hatte im März seine Amerikatour abgebrochen und sich der Nationalpolizei der Ukraine angeschlossen, die im Krieg sowohl humanitäre Hilfe leistet, als auch bewaffnete Patrouillen geht. Im besagten Video sieht man Khlyvnyuk in Kampfkleidung mit einem Sturmgewehr vor der Sophienkathedrale in Kiew. Er schaut sich kurz um, dann sing er a cappella das patriotische Lied "Oi u luzi chervona kalyna" (Der rote Schneeball auf der Wiese), das 1914 zu Ehren der Ukrainischen Freischützen komponiert wurde, die an der Seite Österreich-Ungarns kämpften.

Am Dienstag telefonierte Gilmour mit Khlyvnyuk. Der hatte gerade Leichen eingesammelt

Gilmour war so gerührt von diesem Video, dass er mit dem Floyd-Schlagzeuger Nick Mason, dem Bassisten Guy Pratt und dem Produzenten Nitin Sawhney ins Studio ging. Der Zeitung Guardian sagte er: "Ich habe eine ziemlich große Plattform, an der Pink Floyd über all die Jahre gearbeitet haben. Es ist wirklich echt schwer und frustrierend, diesen komplett irren, ungerechten Angriff einer Großmacht auf eine unabhängige, friedliche, demokratische Nation zu sehen. Die Frustration, das zu sehen und zu denken ,was zum Teufel kann ich tun?' ist irgendwie unerträglich."

Vergangenen Dienstag telefonierte Gilmour dann mit Khlyvnyuk und erzählte dem Guardian: "Er sagte, er habe den höllischsten Tag gehabt, den man sich vorstellen kann, weil er Leichen von Ukrainern und ukrainischen Kindern eingesammelt und bei den Aufräumarbeiten geholfen hatte. Da werden unsere kleinen Probleme so erbärmlich und winzig im Vergleich zu dem, was er tut." Gilmour schickte ihm trotzdem den fertigen Song. Und er war froh, dass er ihm gefiel. Sämtliche Einnahmen sollen für humanitäre Zwecke in der Ukraine gespendet werden.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusUkraine-Krieg
:"Ja, das ist ein Völkermord"

Politik, Wissenschaft und Völkerrecht führen eine Debatte über die Verbrechen im Krieg in der Ukraine. In die Geschichte werden sie eingehen - aber als was?

Von Andrian Kreye

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: