Picasso inszeniert sich selbst:Maler-Genie als großer Häuptling

Pablo Picasso liebte es, sich in Fotos zu inszenieren. Er zeigte sich mit einem von Gary Cooper geschenkten Indianerhäuptlingsschmuck und stilisierte sich zur Ikone. Eine Kölner Ausstellung zeigt nun die schönsten Aufnahmen. Die Bilder.

Catrin Lorch

6 Bilder

Nicht speicher. Nur zum Artikel vom 14.10.11

Quelle: Harry Ransom Humanities Research Center, The University of Texas at Austin

1 / 6

Pablo Picasso liebte es, sich in Fotos zu inszenieren. Er zeigte sich mit einem von Gary Cooper geschenkten Indianerhäuptlingsschmuck und stilisierte sich zur Ikone. Eine Kölner Ausstellung zeigt nun die schönsten Aufnahmen. Hier sind die Bilder zu der sehenswerten Schau.

Das Paar sitzt auf der Gartenbank, die Sonne scheint, zwischen sich haben sie ein Baby gesetzt. Es hat einen kreisrunden Kopf, Glotzäuglein und schlangenlange, steife Arme und Beinchen. Es ist aus Ton. Aber weil der Mann Picasso heißt und die Frau Jacqueline Rogue ist, denkt man sich nichts dabei, so muss das wohl sein, wenn man Familie Picasso ist - es gibt nicht viel Privates ...

Nicht speicher. Nur zum Artikel vom 14.10.11

Quelle: bpk - Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte

2 / 6

... und auch der intimste Moment hält der Kunst noch einen Platz frei. Wahrscheinlich wusste Jacqueline Rogue, als sie die Kamera in die Hand nahm, dass sie hier nicht ihren Mann fotografiert, sondern etwas Bedeutendes, Kunstgeschichte. Im Umfeld des Meisters ...

Nicht speicher. Nur zum Artikel vom 14.10.11

Quelle: bpk | Ministère de la Culture, F, bpk - Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte

3 / 6

... gibt es den banalen Moment nicht; beim Essen und am Strand zeigt sich das Genie von seiner erhabenen Seite.

Pablo Picasso hat diese Bilder großzügig ausgeteilt und posierte gerne für Fotografen, schon als junger Maler in Montparnasse. Obwohl der im Jahr 1881 geborene Künstler ...

Nicht speicher. Nur zum Artikel vom 14.10.11

Quelle: Cecil Beaton Studio Archive at Sothehy's, London

4 / 6

... mit der Kamera nur herumspielte - wobei er neben dem eigenen Werk bevorzugt sich selbst ablichtete, etwa in dramatischen Schattenselbstporträts -, schätzte er das Medium außerordentlich: "Ich habe die Fotografie kennengelernt. Nun kann ich sterben", soll er einmal gesagt haben. Die Möglichkeiten der Lichtbildnerei ...

Nicht speicher. Nur zum Artikel vom 14.10.11

Quelle: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

5 / 6

... erste Ausstellung zu diesem Thema ein guter Rahmen - nicht nur, weil viele Aufnahmen aus eigenem Besitz stammen. Neben das epochale Strandbild von Robert Capa, auf dem Picasso der jungen schönen Françoise Gilot den Sonnenschirm hinterherträgt, hängt eine weitere Aufnahme von diesem Augusttag des Jahres 1948: Der Meister schiebt den Kinderwagen mit dem kleinen Claude - und genau dieser Kinderwagen, inzwischen Teil einer Skulptur, steht direkt ...

Nicht speicher. Nur zum Artikel vom 14.10.11

Quelle: MIchel SIMA, Courtesy Dr. Kuno Fischer Galerie, Luzern

6 / 6

... verschattet, eines starrt zurück: Das "Auge des Jahrhunderts" reißt die Lider für die Kamera stets weit auf. Picasso war klug genug, sich nie allzu breit zu machen. Er blieb beweglich, schlüpfte in viele Rollen, wusste, dass ein großes Leben viele, am besten andauernd herausragende Momente zählt und dass fotogen ist, wer im Mittelpunkt steht. Der Titel der Ausstellung nimmt ein Gedicht von Gertrude Stein über den Meister auf, übersetzt ihr "Er er er er und er und er und er und er und er und er und wie und wie er. . ." mit "Ichundichundich". Vor so viel Ego, der ganzen für die Öffentlichkeit zelebrierten Intimität, wirkt tatsächliche Nähe, wo sie aufscheint, fast befremdlich: Eine alte Freundin, die fast gleichaltrige Madame d'Ora, lacht er im Jahr 1955 einfach an, als Herr mit Zigarette, sehr einnehmend - auch weil er, obwohl er die Augen zusammenkneift, sein Gegenüber im Blick behält. So könnte er tatsächlich...

© SZ vom 14.10.2011/gr
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: