Philippe Sands: "Die letzte Kolonie":Die Arroganz des Westens

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Bis zum Sommer 1973 wurden alle 1500 Bewohner des Diego-Garcia-Atolls zur Umsiedelung gezwungen, weil die britische Regierung die Inseln an die USA abgeben wollte. (Foto: DPA)

Der Jurist Philippe Sands erzählt die Entwicklung des Völkerrechts anhand des Schicksals eines kleinen Inselvolks im Indischen Ozean. Wer sich für die politische Gegenwart interessiert, sollte es lesen.

Von David Pfeifer

Es gibt eigentlich keine Vergangenheit, das ist einer der Lerneffekte, die man aus Philippe Sands Buch "Die letzte Kolonie" ziehen könnte. Das Frühere strahlt ins Heute, Geschichte wirkt immer als Resonanzkörper zu allem, was wir in der Gegenwart diskutieren, vor allem wenn es um Politik geht. Und da die Zeiten politisch so bewegt sind, lohnt es sich zu studieren, welche Vergangenheit in der Beziehung der Westmächte zum sogenannten globalen Süden die Gegenwart beeinflusst. "Die letzte Kolonie" tut dies anhand eines Themas, das den meisten Lesern trocken erscheinen mag, die Beziehungen der Völker in den vergangenen 80 Jahren aber entscheidend geprägt hat: die Rechtsprechung.

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