Philip Seymour Hoffmans wichtigste Rollen:Großer Getriebener

Vom fulminantesten Nebendarsteller der Welt zum Oscarpreisträger: Obwohl Philip Seymour Hoffman keine 50 Jahre alt geworden ist, hinterlässt er ein umfangreiches Werk. In seinen Filmen zeigte sich der Schauspieler oft als verkrachte Existenz, der keine menschliche Schwäche fremd war.

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Quelle: Getty Images

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Der Schauspieler Philip Seymour Hoffman ist mit 46 Jahren gestorben. Da er sich schon früh der Schauspielerei zuwandte, hinterlässt er trotzdem ein vergleichsweise großes Werk. Bereits als 22-Jähriger ging er von der renommierten Tisch School of Arts der New York University mit einem Bachelor in Drama ab. 1991 stand er erstmals in Amos Poes "Kreuzfahrt vor Manhattan" vor der Kamera. Nach einigen weiteren kleinen Rollen in unbekannten Independent-Produktionen bekam er 1992 eine Nebenrolle in dem Drama "Der Duft der Frauen" angeboten - an der Seite von Superstar Al Pacino.

Dennoch brauchte Hoffman noch einige weitere Jahre, um nachhaltiger auf sich aufmerksam zu machen, etwa in dem Tornadodrama "Twister" (1996) und vor allem an der Seite von Tom Cruise und Jason Robard in Thomas Paul Andersons epischem Mosaik "Magnolia" von 1999, in dem er den Krankenbetreuer Phil Parma spielte (im Bild).

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Ein glückliches Händchen bewies Regisseur Todd Solondz als er Philipp Seymour Hoffman 1998 in seiner umstrittenen Vorstadt-Tragikomödie "Happiness" zum Einsatz brachte. Hoffman verkörperte darin den unattraktiven und unglücklichen Allen, der seine Zeit onanierend und mit sexueller Belästigung totschlägt.

Auf der Suche nach dem Glück: Philip Seymour Hoffman als Allen (links) and Lara Flynn Boyle als Helen Jordan in "Happiness" von Todd Solondz.

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Eine skurrile Figur in einer Nebenrolle verkörperte Philip Seymour Hoffman auch in dem Kultfilm "The Big Lebowski" unter der Regie der Coen-Brüder. Dem abstoßenden Millionär Jeffrey Lebowski (David Huddleston) dient er darin als Hausdiener "Brandt".

Brandt (Philip Seymour Hoffman, links) und Lebowski (Jeff Bridges) in "The Big Lebwoski"

Film "Flawless mit Robert De Niro und Philip Seymour Hoffman

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Der Durchbruch gelang Philip Seymour Hoffman schließlich in einer vergleichsweise klischeehaften Rolle in dem 1999 gedrehten Film "Makellos" von Regisseur Joel Schumacher.

Der Transsexuelle Rusty (im Bild links) wird darin für seinen Nachbarn, den machohaften Wachmann Walt (Robert De Niro, rechts), zum Helfer in der Not, als dieser nach einem Schlaganfall kaum bewegungsfähig ist. Die Vorurteile, die Walt dem schrillen Außenseiter vorher entgegenbrachte, werden zusehends kleiner, letztlich entsteht sogar eine Art von Freundschaft zwischen den beiden gegensätzlichen Charakteren. Die Süddeutsche Zeitung schrieb über Hoffmans Darstellung, er bringe "diese Mann-Frau zwischen burschikoser Herzlichkeit und berührender Verletzlichkeit zum Schillern".

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Anfang der 2000er Jahre war Philip Seymour Hoffman nach Kritikermeinung zu einem der "fulminantesten Nebendarsteller der Welt" (Tagesspiegel) avanciert. Diesen Ruf hatte er sich erarbeitet für seine Darstellung etwa des legendären Popkritikers Lester Bangs in "Almost Famous - Fast berühmt" (2000, im Bild) oder des Boulevard-Journalisten Freddy Lounds in dem Thriller "Red Dragon" (2002), einer Neuverfilmung des ersten Teils der Hannibal-Lecter-Trilogie.

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Philip Seymour Hoffman lief bereits Gefahr auf Nebenrollen festgelegt zu werden, als er 2004 für die Hauptrolle des obsessiven Spielers Dan Mahowny in Richard Kwietniowskis "Owning Mahowny" besetzt wurde.

Die Kritiker waren begeistert. Er zeige sich in seiner Darstellung des äußerlich biederen und kühlen Bankangestellten, der jedoch mit seiner Spielsucht Millionen verprasst, als "überwältigend präziser Akteur" und sei zu Recht ein "furchtloser Poet der Implosion" und "ein großer Getriebener des Kinos" genannt worden, urteilte die Süddeutsche Zeitung.

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Der Weg zum Ruhm war geebnet, und er sollte Philip Seymour Hoffman zu höchsten Weihen führen. Seine Darstellung des exzentrischen Schriftstellers Truman Capote in "Capote" (2005) unter Regisseur Bennett Miller wurde von den Kritikern durchweg in den höchsten Tönen gelobt und mit über 20 Preisen belohnt. Darunter auch der Oscar als bester männlicher Hauptdarsteller.

´Tödliche Entscheidung": Zwei Brüder und ein Verbrechen

Quelle: Koch Media/Hart/dpa

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Im Jahr 2007 bot sich Philip Seymour Hoffman die Gelegenheit zur Zusammenarbeit mit Altmeister Sydney Lumet. Gemeinsam mit Ethan Hawke spielt er in "Tödliche Entscheidung" ein Brüderpaar, das das Juweliergeschäft seiner Eltern überfällt. Der von Hoffman verkörperte Andy braucht das Geld, um seine Drogensucht zu finanzieren.

Kinostarts - 'The Master'

Quelle: picture alliance / dpa

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In "The Master" bot sich Philip Seymour Hoffman 2012 erneut die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit Regisseur Paul Thomas Anderson, den er bereits aus den frühen Tagen seiner Karriere kannte, etwa durch die Zusammenarbeit bei "Sydney" (1996) und bei dem mehrfach preisgekrönten Drama "Boogie Nights" sowie bei "Magnolia" (1999).

In "The Master", mimt Hoffman den charismatischen Intellektuellen Lancaster Dodd (im Bild rechts), der in den amerikanischen Nachkriegswirren eine eigene Religion namens "Der Ursprung" ("The Cause") gründet. Das Drama, das Parallelen zur Gründung der Scientology-Kirche aufweist, thematsiert das ausbeuterische Verhältnis zwischen Dodd und seinem Gehilfen Freddie Quell, der von Joaquin Phoenix (links) dargestellt wird.

Philip Seymour Hoffman

Quelle: AP

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Hoffman starb in einem Moment, in dem er so gut im Geschäft war wie selten zuvor in seinem Leben: Das Drama "God's Pocket" und der Thriller "A most wanted Man" sind bereits abgedreht und sollten noch in diesem Jahr ins Kino kommen. In der "Tribute von Panem"-Serie befinden sich zwei neue Episoden mit Hoffman in der Post-Produktion, ebenso wie die TV-Serie "Happyish". Seine Arbeit an "A Most Wanted Man" (hier ein Szenenbild) sei ...

Philip Seymour Hoffman

Quelle: Gareth Cattermole/Getty Images

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... eine der besten Erfahrungen gewesen, die er während seiner Karriere gemacht habe, sagte Hoffman erst kürzlich. Sein plötzlicher Tod wirkt vor diesem Hintergrund umso tragischer.

© SZ.de/mfh/pak
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