Pharoah Sanders ist tot, der Saxofonist und Coltrane-Gefährte, der nicht nur für den Jazz, sondern auch für die amerikanische Kultur an sich eine Schlüsselfigur war. In den Neunzigerjahren gab es mal einen Werbespot des New Yorker Fremdenverkehrsamtes, der das beiläufig bestätigte. Da zeigten sie die üblichen Glamourshots der Skyline, des Times Square, vom Broadway und was man Provinzlern eben sonst so zeigt, um sie anzulocken. Und irgendwo zwischen Gourmetlokal und Kunstmuseum stand plötzlich Pharoah Sanders mit seinem weißen Flatterbart in einem Jazzclub und jagte eine dieser Urschrei-Kaskaden durch sein Tenorsaxofon. Ein, zwei Sekunden dauerte die Aufnahme, mehr nicht. Aber das reichte schon als Beweis, dass es hier so richtig abgeht in dieser Stadt.
Nachruf auf Jazzlegende Pharoah Sanders:Der Flammenwerfer
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Aus der Versenkung in die Ekstase: Pharoah Sanders beim New Orleans Jazz and Heritage Festival in New Orleans 2014.
(Foto: Gerald Herbert/AP)Pharoah Sanders ist gestorben, Coltrane-Weggefährte, Miterfinder des Free Jazz und ewiger Sinnsucher.
Von Andrian Kreye
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