Pfaffenhofen/München:Ein Jazz-Ort verschwindet

Mit einer Jam Session hat es begonnen, mit einer Jam Session endet es: Die Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen schließt am 7. Juni nach 23 Jahren ihre Pforten. Damit verliert die bayerische Jazzszene einen ihrer ungewöhnlichsten und schönsten Spielorte. Fanden die zu den besten Zeiten fast wöchentlichen Konzerte doch in der Schreinerei des kunstsinnigen Bernhard "Wacky" Singer - zunächst von ihm selbst, dann von einem Förderverein veranstaltet - statt, in einem außergewöhnlichen Ambiente also. Doch Singer gibt seinen Betrieb nun aus persönlichen Gründen auf, und der Eigentümer will die Räume anders nutzen. Die benachbarten Ateliers und das Panorama Tonstudio bleiben davon unberührt. Es ist das Aus für eine immer handverlesene Reihe, die lokale, nationale wie internationale Jazzgrößen ins Ilmstädchen holte, von Stammgästen wie Geoff Goodman, Johannes Enders und Gebhard Ullmann bis zu Eivind Aarset, David Helbock oder Médéric Collignon. Drei Mal hat die Künstlerwerkstatt den Spielstättenprogrammpreis des Bundes erhalten.

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