Bevor Arnold Schönberg zum Revolutionär wurde, griff er noch einmal in den ganz großen Farbtopf. Wenn an diesem Freitag zum 150. Geburtstag des Komponisten in seiner Geburtsstadt Wien die „Gurre-Lieder“ erklingen, werden sich auf der Bühne des Musikvereins knapp vierhundert Menschen in Chor und Orchester drängeln, allein schon die Wiener Symphoniker mit 136 Instrumentalisten. Schließlich hat das Orchester diese letzte, üppigste Blüte der Spätromantik aus Schönbergs Frühwerk bereits 1913 zur Uraufführung gebracht. Ein würdiger Einstand also auf jeden Fall für Petr Popelka, der mit dieser Saison sein Amt als neuer Chefdirigent antritt. Der Tscheche wird damit Nachfolger von Herbert von Karajan, Wolfgang Sawallisch, Carlo Maria Giulini oder Georges Prêtre, um nur die größten Namen in der 125-jährigen Orchestergeschichte zu nennen. Zwar sind die Wiener Philharmoniker der noch bekanntere Klangkörper, der den Namen der Musikstadt in die Welt trägt. Aber die haben qua Selbstverständnis keinen Chef, im Gegensatz zu den von der Stadt Wien finanzierten Symphonikern.
KlassikDer universale Musiker
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Petr Popelka hat Kontrabass gelernt, aber er brilliert auch als Komponist und Dirigent. Jetzt wird er der Chef der Wiener Symphoniker.

Konzert-Kritik:Zwei mit Herz
Dirigent Petr Popelka und Cellist Gautier Capuçon beim Konzert mit den Wiener Symphonikern in der Isarphilharmonie.
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