Peter Spuhlers Zeit als Intendant des Badischen Staatstheaters Karlsruhe ist nun noch früher beendet als geplant. Das hat der Verwaltungsrat des baden-württembergischen Kunstministeriums in einer Sondersitzung am Mittwoch beschlossen, wie am Donnerstag bekannt wurde. Der Rat hat den 56-jährigen Spuhler mit sofortiger Wirkung abberufen. Da es sich um eine Personalentscheidung handelt, würden keine weiteren Informationen und Details darüber bekannt, was zu dieser außerordentlichen Kündigung geführt hat, heißt es aus dem Ministerium.
Die Information kommt deshalb etwas überraschend, da Spuhler das Theater ohnehin zum Ende der Spielzeit verlassen hätte. Immer wieder hatte es in den vergangenen Jahren Ärger um seinen cholerischen Führungsstil gegeben. Die Vorwürfe, die Mitarbeiter auch in einem offenen Brief geäußert hatten, lauteten etwa "Kontrollzwang, beständiges Misstrauen, cholerische Ausfälle". Spuhler entschuldigte sich daraufhin und versprach Besserung, bis sein Vertrag im November 2020 doch vorzeitig aufgelöst wurde, zum Spielzeitende 2021. Nun gibt es aber offenbar Gründe, die sogar gegen eine Vertragserfüllung bis Spielzeitende, also bis Ende August, sprechen. Welche das sind, dazu äußert sich am Donnerstag auch das Badische Staatstheater nicht.
Interimslösung am Badischen Staatstheater:Krisenmanager für Karlsruhe
Ulrich Peters, derzeit Generalintendant in Münster, wird Nachfolger von Peter Spuhler am Badischen Staatstheater.
Von 1. September 2021 an, das steht schon seit Februar fest, wird sowieso Ulrich Peters als Interimsintendant das Staatstheater für drei Jahre übernehmen. Von der Saison 2024/2025 an soll dann eine komplett neue Führungsstruktur am Badischen Staatstheater etabliert werden.