Süddeutsche Zeitung

Kunst:Modefotograf Peter Lindbergh ist tot

Der deutsche Fotograf Peter Lindbergh ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Das bestätigte seine Familie auf Instagram . Lindbergh galt als einer der einflussreichsten Modefotografen der vergangenen 40 Jahre. In den 1980er-Jahren hatte Lindbergh eine neue Ära der Modefotografie eingeläutet, er portätierte Supermodels wie Linda Evangelista und Cindy Crawford, aber auch Rockstars wie Mick Jagger - und prägte damit vor allem das "Supermodel"-Phänomen der Neunziger.

Lindbergh wurde als Peter Brodbeck im November 1944 im polnischen Lissa geboren. Von dort vertrieben, zog die Familie nach Duisburg, wo Lindbergh aufwuchs. Nach einem Studium an der Werkkunstschule in Krefeld, ließ er sich zum Werbefotografen ausbilden.

Mit 27 begann er eine zweijährige Ausbildung beim deutschen Fotografen Hans Lux, anschließend machte er sich selbstständig. Eine Modefotoserie, die im Jahr 1978 im Magazin Stern veröffentlicht wurde, brachte ihm den Durchbruch. In dieser Zeit nahm er auch seinen Künstlernamen an, da es bereits einen Fotografen mit seinem Namen gab.

Innerhalb weniger Jahre stieg Lindbergh zum Starfotograf der internationalen Modewelt auf. Bevorzugt fotografierte er seine Modelle in schwarz-weiß und stellte sie gern in ein künstliches, technisches Umfeld. Damit revolutionierte er in den Augen vieler die Modefotografie und wurde auf dem Kunstmarkt neben Namen wie Irving Penn, Richard Avedon und Helmut Newton gehandelt. Der Fotograf Jim Rakete sagte einmal über das Erfolgsrezept seines Freundes Lindbergh: "So, wie sich die Models bei Helmut Newton immer gleich auszogen, so stülpten sie bei Peter immer die Seele nach außen".

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