Von wegen Pflegenotstand! Mag andernorts in Krankenhäusern und Seniorenheimen vielleicht das Personal fehlen - jedoch gewiss nicht an diesem Abend im Akademietheater Wien. Am Wiener Burgtheater, zu dem das Akademietheater gehört, war ja schon immer alles etwas üppiger bestellt, und so steht den auf der Bühne zu betreuenden Silver Agern ein ganzer Tross von Pflegerinnen zur Verfügung. Überhaupt: all diese Leute! Wo der Text, der hier zur Uraufführung kommt, doch eigentlich genau das ist, was der Titel sagt: ein "Zwiegespräch", ein Dialog zwischen zwei Menschen also, zwischen zwei "besonderen Narren", wie es einmal heißt - wenn nicht gar ein Gespräch des Autors Peter Handke mit sich selbst. Ein In-sich-Gehen, Erinnern und Reflektieren, eine Selbstverortung des Dichters, der in dieser Woche seinen 80. Geburtstag feierte, eine Befragung all dessen, was sein Erzählen ausmacht.
Handke-Uraufführung in Wien:Großvaterdämmerung
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Die junge Regisseurin Rieke Süßkow bringt in Wien Peter Handkes "Zwiegespräch" zur Uraufführung - und verlegt es ins Altersheim.
Von Christine Dössel
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