Manchmal sah man Peter Handke in einem Pariser Café sitzen. Manchmal fand ihn ein Fotograf in seinem Garten, an einem kleinen Tisch unter dem wilden Wein, in der Hand einen Stift und vor sich ein aufgeschlagenes Notizbuch. Manchmal, so weiß man aus seinen Büchern, saß er in Überlandbussen, in Hotelzimmern, in Gaststätten und kritzelte in eine Kladde. Dass auf diese Weise ein Werk eigener Art entstand, eine fortlaufende Selbstentäußerung in Form einer Mitschrift des eigenen Lebens, weiß man seit geraumer Zeit, spätestens seitdem er 1979 ein Journal aus der Zeit zwischen dem Herbst 1975 und dem Frühjahr 1977 unter dem sprechenden Titel „Das Gewicht der Welt“ veröffentlichte.
Notizen von Peter Handke:Herr der Kladden
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Peter Handkes Notizen der Jahre 1976 bis 1979 sind jetzt digital zugänglich. Und man fragt sich: Wie geht das, jede Regung innerhalb des eigenen Kopfes in eine Notiz zu verwandeln?
Von Thomas Steinfeld
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