Herzerwärmend und megafantastisch: Diesem Rezept gehorchen alle Ballettpremieren der Welt, die zur Vorweihnachtszeit über die Bühnen gehen. So auch in München, wo sich das Staatstheater am Gärtnerplatz und die Bayerische Staatsoper gerade festtagstaugliche Neuproduktionen zugelegt haben: Im kleineren Haus geht "Peer Gynt" an den Start, im Nationaltheater gedeiht "Le Parc", begrünt vom Bayerischen Staatsballett. Zwei scheinbar vollkommen unterschiedliche Tanzfabrikate, die gleichwohl einiges verbindet: Beide folgen literarischen Vorlagen, beide bebildern Liebesgeschichten, beide schicken ihre Helden auf Abenteuerreise. Allerdings choreografiert Karl Alfred Schreiner, Tanzdirektor am Gärtnerplatz, "Peer Gynt" als Uraufführung. Kollege Laurent Hilaire hat sich hingegen für die Wiederauflage einer fast drei Jahrzehnte alten Inszenierung entschieden, für Angelin Preljocajs "Le Parc". Ob die einst in Paris gefeierte, hübsch heteronormative Kreation den kritischen Blicken und queeren Maximen der Gegenwart noch standhalten kann, war im Vorfeld der Münchner Premiere wohl die spannendste Frage.
Tanz:Dem Himmel entgegen
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"Peer Gynt" und "Le Parc": Zwei Münchner Ballettpremieren singen das Lob der Liebe, mal romantisch, mal frivol.
Von Dorion Weickmann
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