Passionsspiele:Euer eigener, persönlicher Jesus

Passionsspiele: Jüdisch-christlicher Einheitsbrei: Szene aus den diesjährigen Oberammergauer Passionsspielen.

Jüdisch-christlicher Einheitsbrei: Szene aus den diesjährigen Oberammergauer Passionsspielen.

(Foto: Sebastian Beck)

In seiner neuen Fassung hat Christian Stückl alle Spuren des christlichen Antisemitismus aus den Passionsspielen entfernt. Was uns das über Deutschland im Jahr 2022 erzählt.

Gastbeitrag von Peter Schäfer

Als Kind und Jugendlicher wusste ich natürlich von den Passionsfestspielen, zumal wir häufig im benachbarten Allgäu die Ferien verbrachten, aber Oberammergau war für uns tabu, irgendwie anrüchig, Ausdruck eines christlichen Antijudaismus oder Antisemitismus, den meine Eltern verurteilten und der mir, je älter ich wurde, immer suspekter wurde. Ende August habe ich sie schließlich doch gesehen, angeregt von den vielen positiven Presseberichten - und fand es enttäuschend. Ich habe mich dann aber gezwungen, die alte und die neueste Textfassung zu lesen, wobei sich herausstellte, dass ich mit der überwiegend positiven Bilanz, die dazu allenthalben kundgetan wurde, überhaupt nicht einverstanden bin.

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