„Pasolini. Io so“ am Theater an der Ruhr:Da bin ich, die Heilige

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Zwei bemerkenswerte, fast etwas bizarre Auftritte in Bauernkluft: Eva Mattes (Mitte). (Foto: Franziska Neumann)

Der 90-jährige Regisseur Roberto Ciulli inszeniert in Mülheim den Theaterabend „Pasolini. Io so“. Das ist nicht nur ein Stück über den italienischen Skandalfilmemacher, sondern auch eine Abrechnung mit der Gegenwart.

Von Martin Krumbholz

Am 2. November 1975, Allerseelen, wird der Dichter, Filmemacher, Essayist, Homo politicus Pier Paolo Pasolini am Strand von Ostia bestialisch ermordet. Seine Leiche lässt sich nur mit Mühe identifizieren. Noch in derselben Nacht wird ein junger Stricher, der mit Pasolinis Alfa Romeo an der Küste unterwegs ist, festgenommen; er legt ein Geständnis ab, das voller Widersprüche steckt. Funde am Tatort legen nah, dass mehrere Täter beteiligt waren, aber die Einzeltäterthese wird niemals offiziell angefochten, obwohl der Beschuldigte sein Geständnis teilweise revidiert. Das Verfahren wird trotz vieler Initiativen niemals wiederaufgenommen.

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