Beim Feiern lässt die katholische Kirche selten eine Gelegenheit aus. Ob es des 500. Jahrestages der ersten Messe in Argentinien zu gedenken gilt, ob auf das hundertjährige Bestehen einer Provinzpfarrkirche oder das vierzigjährige der Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen anzustoßen ist - runde Anlässe rechtfertigen von Buenos Aires bis Ursulapoppenricht Festmessen und bischöfliche Lobesworte. Vor diesem 18. Juli aber ist es erstaunlich ruhig geblieben. Vor genau 150 Jahren ist in Rom das Dogma "Pastor aeternus" verkündet worden. Es legt die Infallibilität fest, die Unfehlbarkeit des Papstes. Zum Feiern ist offenbar niemandem zumute. Ein ähnliches Verständnis vom Amt des Oberhauptes kennt allenfalls die Verfassung von Nordkorea, wo der Herrscherkult jede Religion substituiert.
Pius IX.:"Ich bin die Kirche!"
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Unter Pius IX. wurde in Rom die Unfehlbarkeit des Papstes festgelegt. Der Historiker Hubert Wolf schildert, wie der Papst nie dagewesene "Traditonen" erfinden und sich die Rolle des Ewigen Hirten schreiben ließ.
Von Rudolf Neumaier
Katholische Kirche:"Ratzinger hat nie versucht, die Schuld abzuwälzen"
Ging Papst Benedikt XVI gut mit den Skandalen in der katholischen Kirche um? Autor Peter Seewald hat mehrere Bücher über den ehemaligen Papst geschrieben. Ein Gespräch über ein mächtiges Amt und die Frage, was für ein Mensch Joseph Ratzinger ist.
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