Tod von Papst Franziskus:Der Papst ist tot. Es lebe der Papst

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Nicht in Prachtgewändern, sondern im einfachen weißen Talar war dieser Papst unterwegs, hier auf dem Petersplatz.
Nicht in Prachtgewändern, sondern im einfachen weißen Talar war dieser Papst unterwegs, hier auf dem Petersplatz. (Foto: Andrew Medichini/AP/dpa)

Wohin soll, wohin wird der 267. Papst die katholische Kirche führen?

Von Heribert Prantl

Der berühmte Satz über die Kirche stammt vom heiligen Augustinus: „Ecclesia semper reformanda“. Das bedeutet, dass sie sich ständig erneuern muss. Wenn das so ist, so sein soll und so sein muss, dann ist die katholische Kirche schon lange keine richtige Kirche mehr - weil sie dann schon sehr lange das Wesentliche, nämlich die Erneuerung, vergessen hat. Sie war selten so reformbedürftig wie beim Rücktritt des deutschen Papstes Benedikt im Jahr 2013. Sie war selten so reformbedürftig wie bei der Wahl seines Nachfolgers, des argentinischen Papstes Franziskus. Und sie ist immer noch reformbedürftig zwölf Jahre später, am Ende seines bisweilen atemberaubenden Pontifikats. Schon vor und zu Papst Benedikts Zeit war die Kirche keine triumphierende mehr, sondern eine fragende. Die Fragen an den Vatikan wurden immer lauter, aber sie wurden von Papst Benedikt nicht erhört. Der Zölibat? Die Rolle der Frauen in der Kirche? Die Sexualmoral? Papst Franziskus hat diese Fragen erhört, aber er hat sie nicht gelöst. Er hat, das muss man ihm zugutehalten, Lösungen eingeleitet.

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