Pankaj Mishra: "Freundliche Fanatiker":Das Glück der einen

Pankaj Mishra: "Freundliche Fanatiker": Der indische Essayist Pankaj Mishra wird in der englischsprachigen Welt viel gelesen. 2014 bekam er den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung.

Der indische Essayist Pankaj Mishra wird in der englischsprachigen Welt viel gelesen. 2014 bekam er den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung.

(Foto: Horst Friedrichs/Mauritius Images / Alamy)

Seit zwanzig Jahren seziert der indisch-britische Essayist Pankaj Mishra den kolonialen Hochmut des Westens. Hat sich seitdem etwas geändert? Über Freiheit, Täuschung und das schwierige Unterfangen, die westliche Selbstgewissheit zu erschüttern.

Von Sonja Zekri

In seinem Essay "The Souls Of White Folk" beschreibt der Soziologe W.E.B. Du Bois eine Begegnung, die ihm den Kern weißen Überlegenheitswahns in kristalliner Klarheit vor Augen führte. Im Small Talk mit einem Weißen, einem wohlwollenden, mitfühlenden Zeitgenossen, spürte der Afroamerikaner Du Bois unter all den Nettigkeiten eine gnadenlose Botschaft. Sie lautete: "Mein armes nicht-weißes Ding! Weine und wüte nicht. Ich weiß nur zu gut, welcher Gottesfluch schwer auf dir lastet." Wenn er, Du Bois, nur fleißig und fromm seine Tage verbringe, so die Verheißung, könne er im Himmel neu geboren werden - als Weißer.

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