Chicago ist komplett zerstört. Die Bevölkerung hat die Stadt längst verlassen. Auch wir wollen dorthin nicht mehr zurück. Die mutierte Seuche breitet sich immer schneller aus. Wenn wir nicht bald ein Heilmittel finden, ist Amerika verloren. Dann ist die ganze Welt verloren.
Die Welt retten? Keine leichte Aufgabe. In dem Brettspiel "Pandemic Legacy" müssen zwei bis vier Spieler gemeinsam Krankheiten behandeln, Heilmittel erforschen und weitere Ausbrüche verhindern. Und das alles in einer begrenzten Anzahl von Zügen.
Doch das Spiel ist viel mehr als nur eine kooperative Denksportaufgabe. Durch sein innovatives Konzept entwickelt sich beim Spielen eine Handlung wie bei einer Fernsehserie. Jeder Fortschritt, aber auch jeder Rückschlag, bleibt präsent: Auf dem Spielbrett platzierte Aufkleber erinnern an wichtige Ereignisse.
Katastrophen hinterlassen ihre Spuren auf dem Brett
Chicago wird auch in der zweiten Partie verwüstet bleiben. Mutet ein Spieler seiner Sanitäter-Spielfigur zu viel zu, riskiert diese eine Narbe - und muss auch in allen folgenden Spielen mit den negativen Auswirkungen dieser Verletzung leben.
Jedes einzelne Spiel ist anders. Die Problemstellung wird zwar wiederholt: Rettet die Welt! Aber die Rahmenbedingungen ändern sich in jeder neuen Partie. Und damit auch die Spielziele. So als tauchte in einer Partie "Monopoly" plötzlich zwischen der Parkstraße und der Schlossallee eine dritte dunkelblaue Straße auf, die es mit Häusern zuzupflastern gälte.
"Pandemic Legacy" macht süchtig. Wie bei einer TV-Serie folgen Spieler dem ausgeklügelten Spannungsbogen und wollen unbedingt wissen, wie es in der nächsten Partie weitergeht. Die beginnt mit einer Einsatzbesprechung: In der wird die Rahmenhandlung durch die Karten vom vorsortierten Legacy-Stapel erzählt. Erst wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind (eine Seuche ist ausgerottet oder die dritte Partie endet), darf die nächste STOP-Karte vorgelesen werden.