Der goldene Lack des Instruments glänzt hell, die schweißfeuchte Stirn des Harfenspielers nur wenig matter - was daran liegen könnte, dass er ein schwarzes Seidenhemd und eine schwarze Lederhose trägt. In der Wüste ist das nicht die ideale Kleidung, selbst wenn nur die vergleichsweise milde Dezembersonne scheint. Doch als Alexander Boldachev kurz vor Weihnachten im syrischen Palmyra die Saiten anschlägt, wie in einem Video zu sehen ist, lässt er sich nicht beirren. Die Klänge, die der russische Musiker und Komponist seinem Instrument entlockt, sind mal klassisch, mal avantgardistischer. Ob die um ihn herum sitzenden Soldaten eher befremdet oder begeistert sind, lassen ihre Minen nicht erkennen.
Weltkulturerbe in Syrien:Zerstört, befreit, instrumentalisiert
Torbogen und Tempel von Palmyra wurden 2015 vom IS gesprengt. Nun feiern russische Experten den Beginn des Wiederaufbaus mit einem Harfenkonzert. Das richtige Zeichen zur richtigen Zeit?
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