Ousmane Diarra ist einer der bedeutendsten westafrikanischen Schriftsteller der Gegenwart. In seinen im französischen Verlag Gallimard erscheinenden Romanen ("Vieux Lézard", 2006, "Pagne de Femme", 2008, und "La Route des Clameurs", 2014) thematisiert der 60-Jährige die gesellschaftlichen Konflikte seines Heimatlandes. Dem Animismus und einer über alle ethnischen und konfessionellen Grenzen hinausreichenden Toleranz steht ein korrupter Staat gegenüber, der Tribalismus verstärkt und dem radikalen Islam in die Hände spielt. Diarra, der für das Institut français als Bibliothekar arbeitet, lebt mit seiner Familie am Stadtrand von Bamako. Zum Interview empfängt er in seinem Garten zwischen Hühnerstall und Maulbeerbäumen.
Westafrika:Die Fanatisierung der Jugend
Mali versinkt im Bürgerkrieg, islamistische Extremisten finden immer neue Anhänger - obwohl die Kultur in dem Land von großer Toleranz geprägt ist. Der Schriftsteller Ousmane Diarra erklärt, woran das liegt und welche Rolle der Westen dabei spielt.
Interview von Jonathan Fischer
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