Nachruf auf Otto Schenk:Der große Schmäh

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Das Timing seiner Pointen war stets perfekt, und wenn das Publikum dann in hysterisches Gelächter ausbrach, verzog der Künstler selbst – wie sich das für den Komiker gehört – keine Miene: Otto Schenk. (Foto: imago stock&people/SKATA)

Er war ein Publikumsliebling, der noch selbst ans Telefon ging, wenn die Zeitung anrief: Zum Tod des Wiener Schauspielers, Regisseurs und Humoristen Otto Schenk.

Von Wolfgang Kralicek

Seine letzte Rolle war 2019 der Firs in Tschechows „Kirschgarten“. Im Wiener Theater in der Josefstadt hatte Amélie Niermeyer den damals fast 90-jährigen Otto Schenk als den alten Diener besetzt, der wie ein Gespenst durch die melancholische Komödie geistert. In einer frischen, für Josefstadt-Verhältnisse fast schon wilden Inszenierung verkörperte der greise Schenk auch das alte Theater. Was die jungen Leute um ihn herum da so trieben, hat er nicht mehr so richtig verstanden; aber dass sie ihn noch mitspielen ließen, das hat ihm schon gut gefallen.

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