Oskar-Barnack-Preis 2010:Kein Frühling in Kaschmir

Armut, Krieg, Gewalt: Der deutsche Fotograf Andy Spyra zeigt das Leid in der Grenzregion Kaschmir - an diesem Dienstag erhält er dafür den Oskar-Barnack-Nachwuchspreis für Fotografie.

Die Bilder.

11 Bilder

Oskar Barnack Preis 2010 - Preis für Nachwuchsfotografie

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Armut, Krieg, Gewalt: Der deutsche Fotograf Andy Spyra zeigt das Leid der Menschen in der Grenzregion Kaschmir in einer preisgekrönten Fotoreportage.

Der deutsche Fotograf Andy Spyra ist mit dem Leica Oskar Barnack Nachwuchspreis für Fotografie ausgezeichnet worden. Den mit 2500 Euro dotierten Preis gewinnt er für seine Fotoreportage zu Kaschmir, einer der militarisiertesten Zonen der Welt. Die Bilder sollen eine Region zeigen, die seit Jahrzehnten unter dem Konflikt zwischen Indien und Pakistan leidet, die beide Gebietsansprüche erheben. Spyra will vor allem die Menschen zeigen, die unter dem Konflikt am meisten leiden: Frauen, die vergewaltigt und ermordet werden; Männer, die spurlos verschwinden oder auf einer der unzähligen Demonstrationen gegen die militärische Präsenz in der Region verhaftet werden.

Das Bild zeigt einen Sturm über Srinagar, Kaschmirs Sommer-Hauptstadt.

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"Wer die Aufnahmen betrachtet, soll die Situation in Kaschmir nicht nur sehen; er soll sie auch empfinden und mit den Menschen fühlen", heißt es in der Erklärung der Jury des Oskar-Barnack-Preises. 

Es seien vor allem auch die Konflikte innerhalb der Bevölkerung, die in der Region zusätzlich für Unruhen sorgten: Viele junge Männer, die eigentlich zum Schutz der Bevölkerung nach Kaschmir kommen, stammen ursprünglich aus armen und ländlichen Gebieten. In Kaschmir sind sie Fremde: Sie sprechen die Sprache nicht und gehören zu einer anderen Kultur und Religion. Einige politische und religiöse Gruppen nutzen dies für ihre eigenen Zwecke aus. Sie schüren den Hass und das Misstrauen innerhalb der Bevölkerung und bilden damit eine Front gegen eben diese Menschen, die eigentlich für ihren Schutz sorgen sollen.

Auf diesen Bild ist ein ein kaschmirischer Mann zu sehen, der im Süden Kaschmirs durch den Wald läuft.

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Zu den Jurymitgliedern des Fotopreises der Firma Leica gehörten der Leica-Fotograf und Gewinner des World Press Award 2009, Anthony Suau, Volker Lensch vom Magazin Stern, Eva Gravayat (Exhibition Producer des Fotofestivals Les Rencontres d'Arles), Karin Rehn-Kaufmann (künstlerische Leiterin der Leica-Galerie Salzburg), und Dr. Andreas Kaufmann (Mitglied des Aufsichtsrats der Leica Camera AG). Der Preis ist nach dem Erfinder der 35-mm-Kleinbild-Kamera, Oskar Barnack, benannt.

Das Foto zeigt arme Männer beim Betteln nach dem Freitagsgebet vor der Jamia Masjid, der größten Moschee Kaschmirs.

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Szenen des Alltags: Ein Mann, der von indischen Paramilitärs in den Straßen von Srinagar zusammengeschlagen wurde, als er versuchte, während einer unangekündigten Ausgangssperre Brot zu kaufen.

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Familienmitglieder und Nachbarn versammeln sich in einem Zelt, um die mutmaßliche Vergewaltigung und Tötung zweier junger Mädchen durch indische Soldaten in der Stadt Shopian zu betrauern.

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Die Szene zeigt eine Kundgebung gegen die Präsenz des indischen Militärs in Kaschmir.

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Unterm Schleier: Eine Frau verlässt die Jamia-Masjid-Moschee.

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Gewalt als Spiel: Zwei kaschmirische Jungen spielen in der Altstadt von Srinagar mit Spielzeugpistolen.

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Szene bei einer Kundgebung von Frauen gegen die mutmaßliche Vergewaltigung und Tötung zweier junger Frauen in der Stadt Shopian im Süden Kaschmirs.

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Das Bild zeigt Ahmet Bhat, den Bruder des 17-jährigen Arif Bhat, der bei Protesten gegen die Präsenz des indischen Militärs in Kaschmir erschossen wurde. Der junge Mann erleidet während der Trauerfeierlichkeiten für seinen Bruder einen Nervenzusammenbruch.

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Eine kaschmirische Frau bettelt vor einer bemalten Wand am Stadtrand von Srinagar.

© sueddeutsche.de/kar
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