Academy Awards:Steven Soderbergh produziert die Oscars

Academy Awards: Liebt Authentizität und Experimente: Kann Starregisseur Steven Soderbergh die Oscars als Show wieder interessant machen?

Liebt Authentizität und Experimente: Kann Starregisseur Steven Soderbergh die Oscars als Show wieder interessant machen?

(Foto: Stefanie Loos/AFP)

Die Academy of Motion Pictures hat den Regisseur als einen von drei Produzenten für die 93. Oscarverleihung engagiert. Kann er die Show nach vorn bringen?

Von Susan Vahabzadeh

Komme was da wolle, die Oscars finden statt - die Frage ist nur wie. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences hat Steven Soderbergh, Stacey Sher und Jesse Collins als Produzenten für die 93. Oscarverleihung engagiert. Ein illustres Team: Die Filme von Soderbergh haben insgesamt sieben Oscars gewonnen, er selbst wurde 2000 mit "Traffic" für die Beste Regie ausgezeichnet; Sher war seine Produzentin für "Erin Brockovich", für Quentin Tarantino hat sie "Django Unchained" produziert; und Collins verantwortete, unter anderem, die Show für die Grammy-Verleihung im vergangenen Jahr, die bessere Kritiken bekommen hat als die Oscar-Verleihungen der letzten Jahre.

Von Soderbergh, als Filmemacher für seine formale Experimentierfreude berühmt, erwartet die Academy sicher einen Innovationsschub für die Verleihung, die zuletzt etwas altbacken war. Allerdings ist Soderbergh kein Spezialist für Glamour, eher für grobkörnige Aufnahmen und Authentizität - ob die Veränderungen, die er einbringt, die Oscars als Fernsehshow attraktiver machen, bleibt also abzuwarten. Von Soderbergh inszenierte Tanzeinlagen wären jedenfalls eine echte Überraschung.

Zwei weitere wichtige Beschlüsse wurden aber vertagt: Zum einen hat die Oscarverleihung zwei Jahre in Folge ohne Moderator stattgefunden, was keinesfalls nur Beifall gefunden hat. Ob das auch beim nächsten Mal so sein wird, ist unklar - und hängt vielleicht auch von der zweiten ausstehenden Entscheidung ab: ob nämlich die Zeremonie am 25. April 2021 im Dolby Theatre in Los Angeles vor Publikum stattfindet. Wegen der Corona-Pandemie wurden die Emmys in einer virtuellen Show verliehen. Dass dieser gigantische Zoom-Call im Fernsehen funktioniert hat, lag aber vor allem an Moderator Jimmy Kimmel. Für April wäre auch eine Mischung aus Verleihung vor Ort und zugeschalteten Gästen denkbar.

Ein ungewöhnliches Jahr wird es sowieso: Die Academy hat die Frist für die Qualifikation vom Jahresende auf Ende Februar verschoben, weil in diesem Jahr so viele Filme nicht wie geplant starten konnten, außerdem besteht eine Ausnahmeregelung: Die Filme müssen nicht im Kino gestartet sein. Bislang hatten auch die Filme der Streaming-Dienste nur Zugang, wenn sie wenigstens kurz auf der Leinwand gelaufen waren.

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