Oscar-Gewinner in Bildern:Träumer und Luftsprünge

Sie danken, sie lachen, sie weinen - und werden sich kaum den Vorwurf anhören müssen, ihre Leistung sei überschätzt. Die Stars der Oscar-Verleihung 2014 überzeugen mit starken Filmen und zeigen sich emotional.

Von Irene Helmes

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86th Annual Academy Awards - Show

Quelle: AFP

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Sie danken, sie lachen, sie weinen - und werden sich kaum den Vorwurf anhören müssen, ihre Leistung sei überschätzt. Die Stars der Oscar-Verleihung 2014 überzeugen mit starken Filmen und zeigen sich emotional. Die großen Gewinner in Bildern.

Bester Film: "12 Years a Slave"

"Jeder verdient es, nicht nur zu überleben, sondern zu leben" - sagt Regisseur Steve McQueen in seiner Dankesrede. Mit seinem Film "12 Years a Slave" zeigt der Brite, was es heißt, wenn beides in Frage gestellt wird. Das Drama über den Sadismus der Menschenausbeutung in den amerikanischen Südstaaten galt als einer der Top-Favoriten in der Kategorie bester Film.

Nun hat sich die Academy tatsächlich für diesen Film entschieden. Die Bühne der Oscar-Show füllt sich am Ende mit dem Team um McQueen und Produzent Brad Pitt. Der Regisseur führt nach seinen ernsten Worten ein ausgelassenes Freudentänzchen auf. Grund zur Freude hat auch eine seiner Darstellerinnen:

Lupita Nyong'o aus "12 Years a Slave"

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Beste Nebendarstellerin: Lupita Nyong'o

Lupita Nyong'o erlebt mit dem Oscar als beste Nebendarstellerin für "12 Years a Slave" einen spektakulären Durchbruch. Die 31-jährige Kenianerin verkörpert in dem Film eine erniedrigte und misshandelte Frau , die verzweifelt um ihre Würde ringt. Das hat die Academy offenbar mehr überzeugt als die Leistungen von Sally Hawkins, Jennifer Lawrence, Julia Roberts und June Squibb.

Ihre Dankesworte bringt sie zwischen Lachen und Weinen heraus. "12 Years a Slave" basiert auf einer wahren Geschichte. In Bezug auf ihren Erfolg in der Rolle der Sklavin Patsey sagt sie deshalb, ihr sei "in jedem Moment bewusst", dass "so viel Freude in meinem Leben auf dem Schmerz im Leben einer anderen beruht".

Leto, best supporting actor winner for his role in 'Dallas Buyers Club', speaks on stage at the 86th Academy Awards in Hollywood

Quelle: REUTERS

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Bester Nebendarsteller: Jared Leto

Nicht unbedingt die größte Überraschung des Abends, aber hochverdient: Jared Leto gewinnt für seine Darstellung des Transsexuellen Rayon in "Dallas Buyers Club" seinen ersten Oscar. In einer kurzen emotionalen Rede dankt er vor allem seiner Mutter Constance und seinem Bruder Shannon, mit dem er in der Band 30 Seconds to Mars spielt.

Leto widmet seinen Preis "den 36 Millionen Menschen, die den Kampf (gegen Aids) verloren haben." Und er setzt einen aktuellen, wenn auch vagen, politischen Akzent: "An all die Träumer da draußen, in der Ukraine und in Venezuela: (...) Während ihr darum kämpft, eure Träume wahr werden zu lassen, denken wir an euch."

86th Annual Academy Awards - Show

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Beste Schauspielerin: Cate Blanchett

Höflichkeit ist eine Tugend, die Cate Blanchett sichtlich hochhält. In ihrer Rede verteilt sie mit so viel Verve Komplimente an ihre Konkurrentinnen, das Team hinter der Kamera, den wie üblich abwesenden Regisseur und Autor Woody Allen, ihren Mann und viele mehr, dass sich am Ende wohl alle ausgezeichnet fühlen sollen.

Nichtsdestotrotz ist es natürlich sie ganz persönlich, die den Oscar als beste Hauptdarstellerin für "Blue Jasmine" in Händen hält - für die mal verstörende, mal herrlich skurrile Darstellung einer High-Society-New-Yorkerin, die vor den kläglichen Trümmern ihres Lebens steht. Es ist der zweite Academy Award für die 44-jährige Australierin. 2005 wurde sie mit "Aviator" beste Nebendarstellerin.

Matthew McConaughey accepts the Oscar for best actor for his role in 'Dallas Buyers Club' at the 86th Academy Awards in Hollywood

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Bester Schauspieler: Matthew McConaughey

Mit Cate Blanchetts charmantem Auftritt mitzuhalten, ist dann die Aufgabe von Matthew McConaughey, der wenige Minuten später als bester Hauptdarsteller von "Dallas Buyers Club" ausgezeichnet wird. Für seine Verkörperung des Rodeo-Machos, der Mitte der achtziger Jahre durch eine HIV-Infektion alles in Frage stellen muss, hat er gnadenlos gehungert und sein Image als Schönling abgelegt.

Auf der Bühne im Dolby Theatre spricht er seinen verstorbenen Vater an, den er sich mit einem Drink in der Hand tanzend im Himmel vorstelle. Dann huldigt er in guter Hollywood-Manier seiner Frau, seinen Kinder und seiner Mutter. Und was auch immer jedem Einzelnen wichtig sei und ihn antreibe, so der Mann der Stunde am Ende, dazu sage er "alright, alright, alright". Und "just keep livin'". Eine Anspielung an seinen ersten großen Erfolg "Dazed and Confused".

86th Annual Academy Awards - Show

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Beste Regie: Alfonso Cuarón

"Gravity" war einer der beeindruckendsten Filme, die im vergangenen Jahr aus Hollywood kamen. Außer in diversen technischen Kategorien und für die Musik wird er bei den Oscars auch für die Regie geehrt.

Angelina Jolie und Sidney Poitier überreichen die Auszeichnung an Alfonso Cuarón. Bekannt geworden ist der Regisseur durch Arthouse-Erfolge wie "Y tu mamá también" (2001) und durch Blockbuster wie "Harry Potter und der Gefangene von Askaban". Der 52-Jährige ist der erste Mexikaner, der den Regie-Oscar gewinnt. Er bedankt sich zweisprachig - bei Sandra Bullock dafür, "Gravity zu sein" und auf Spanisch bei seiner Frau.

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Bestes Drehbuch: Spike Jonze

Spike Jonze war einmal Skateboarder, weiß Moderatorin Ellen DeGeneres, und sein Kopf sei unzählige Male gegen Beton geknallt. Umso erstaunlicher und großartiger sei es also, was er zu leisten im Stande sei.

Tatsache ist: Spike Jonze ("Being John Malkovich") hat seinen ersten Oscar für das Drehbuch zu seinem Film "Her", in dem sich Joaquin Phoenix in die Stimme von Scarlett Johansson verliebt. Überreicht wird die Trophäe dem Ex-Mann von Sofia Coppola durch Penélope Cruz und Robert De Niro.

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Bester fremdsprachiger Film: "La Grande Bellezza"

Paolo Sorrentino holt den Oscar mit "La Grande Bellezza - Die große Schönheit" nach Italien - es ist der elfte in der Geschichte der großen Kinonation. Der Film zeigt mit perfekt komponierten Bildern die Dekadenz der Reichen in Rom zwischen Party, Selbstekel und Sinnsuche. Das ist nicht nur in der Heimat gut angekommen, im Januar gab es bereits den Golden Globe für den besten nicht-amerikanischen Film.

Die Oscar-Bühne nutzt Regisseur Sorrentino nun, um vor einem globalen Publikum seine Inspirationsquellen von Federico Fellini bis Diego Maradona zu würdigen. Für einen gebürtigen Neapolitaner eine gar nicht so überraschende Kombination. Sein Hauptdarsteller Toni Servillo (links) lauscht und grinst ebenso wie Produzent Nicola Giuliano.

Best actor winner Matthew McConaughey, best actress winner Cate Blanchett, best supporting actress winner Lupita Nyong'o and best supporting actor winner Jared Leto pose with their Oscars at the 86th Academy Awards in Hollywood

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Noch mehr Bilder des Abends finden sich hier im Fototicker der Oscars 2014, alle Höhepunkt hier in der Liveticker-Nachlese.

Einen vollständigen Überblick über die Preisträger bietet die Website der Academy.

© SZ.de/ihe/cag/rus
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