Oscars 2012:Alle Sieger der Nacht

Je fünf Oscars für zwei Filme - aber dennoch ein klarer Gewinner. Der französische Stummfilm "The Artist" hat bei den 84. Academy Awards in Los Angeles die Preise in den Hauptkategorien abgeräumt. Martin Scorseses "Hugo" legte grandios los, musste sich am Ende aber mit Preisen in den technischen Kategorien zufriedengeben.

Von Christopher Pramstaller

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Ein Film aus Frankreich, in Schwarzweiß und fast ohne Worte triumphiert in der Oscar-Nacht: The Artist, bereits lange als Favorit gehandelt, räumte Preise in fünf Kategorien ab. Zwar konnte Martin Scorseses opulentes 3-D-Werk Hugo Cabret genauso viele Trophäen gewinnen, jedoch gingen gleich drei der wichtigsten Kategorien (Bester Film, Bester Hauptdarsteller, Beste Regie) an den französischen Stummfilm. Hier hält Produzent Thomas Langmann seine Siegerrede bei den 84. Academy Awards.

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Meryl Streep vergoss einige Tränen. 17 Mal war sie für einen Oscar nominiert, nun konnte die Schauspielerin zum dritten Mal eine Trophäe gewinnen. Von der Jury der Academy wurde sie für ihre Rolle in Die Eiserne Lady, in der sie die britische Premierministerin Margaret Thatcher spielt, in der Kategorie Beste Schauspielerin ausgezeichnet.

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Jean Dujardin, Hauptdarsteller von The Artist in Farbe und ohne Schnurrbart: Mit seiner Mimik und Gestik konnte der Franzose Millionen Kino-Besucher begeistern und wurde für seine Darbietung als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Dabei konnte er bei seiner ersten Nominierung gleich den Oscar mitnehmen und stach die Hollywoodgrößen George Clooney (The Descendants) und Brad Pitt (Moneyball) aus.

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Michel Hazanavicius wurde als erster französischer Filmemacher überhaupt mit dem Regie-Oscar preisgekrönt. Dem Regisseur wurde in Frankreich mit den Agentenparodien OSS 117 - Der Spion, der sich liebte (2006) und OSS 117 - Er selbst ist sich genug (2009) bekannt. Nach dem Oscar-Triumph von The Artist dürfte der Regisseur bald einige Angebote aus Hollywood bekommen.

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Octavia Spencer ist die "Beste Nebendarstellerin" dieses Jahres (Film: The Help). Neben Meryl Streep ist sie bei den diesjährigen Oscars die Einzige, die Tränen vergoss. Sie bedankt sich bei "the hottest guy in the room" - wer ist gemeint? Christian Bale, der sie anmoderierte, oder der Oscar selbst? Der Rest ihrer Dankesrede geht unter in Tränen-Gestammel, eins noch: "Danke, Welt!".

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Christopher Plummer hält seinen ersten Oscar in Händen. Mit 82 Jahren ist er der älteste Schauspieler, der jemals einen Oscar verliehen bekommen hat. Bei seiner Dankesrede für die Auszeichnung als "Beste männliche Nebenrolle" fragte er sich, wo der Goldjunge nur sein ganzes Leben lang gesteckt habe? In Beginners spielt Plummer einen Homosexuellen, der sich erst im hohen Alter outet.

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Der Oscar für den besten fremdsprachigen Film geht an den großen Favoriten Nader und Simin - Eine Trennung des iranischen Regisseurs Asghar Farhadi. Sein Beziehungsdrama wirft ein Licht auf die Verhältnisse im Ayatollah-Staat Iran. Überreicht wurde der Preis von Sandra Bullock, die einen Teil ihrer Rede auf Deutsch hielt - und das gar nicht mal so schlecht.

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Der Preis für den Besten Kurzfilm geht an Terry George und seine Tochter Oorlagh George. The Shore handelt von den Jugendfreunden Paddy und Joe, die aufgrund eines Missverständnisses während des Nordirlandkonflikts in den 1980er Jahren getrennt werden und sich erst ein Vierteljahrundert später wiedersehen. Die britisch-irische Produktion schlug damit den deutsch-indische Kurzfilm Raju.

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Kategorie "Animationsfilm": Regisseur Gore Verbinski Backstage mit dem Oscar für Rango. Hier hatte sich die Jury zwar für Witz, leider aber für sehr konventionelle Computer-Animation entschieden. Liebevoll und künstlerisch anspruchsvolle Produktionen wie Chico & Rita oder A Cat in Paris hatten keine Chance gegen Hollywood.

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Auch in der Kategorie "Dokumentarfilm" war ein deutscher Film im Wettbewerb vertreten: Wim Wenders trat mit seiner Tanzhommage Pina an. Doch der Oscar ging an Undefeated, eine Rührstückdoku aus dem amerikanischen Highschool-Football. Hier halten Rich Middlemas, TJ Martin und Daniel Lindsay (v.l.) ihre Trophäen in den Händen.

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Saving Face gewinnt den Oscar für die kurze Version der Dokumentarfilme. Der Film mit Daniel Junge and Sharmeen Obaid-Chinoy erzählt von Säureattacken auf Frauen in Pakistan. Regisseurin Sharmeen Obaid-Chinoy ist gleichzeitig die erste Person aus Pakistan, die für den Preis nominiert wurde und diesen gewann.

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Größere Freudensprünge als die beiden Trickfilmer Brandon Oldenburg und William Joyce (v.l.) hat in diesem Jahr niemand gemacht. Und sie haben es sich wirklich verdient, denn Trickfilmer haben wirklich kein einfaches Leben, im Besonderen, wenn sie sich an künstlerische Produkte heranwagen, wie die beiden US-Amerikaner. The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Lessmore heißt ihre preisgekrönte Produktion, in der Bücher zum Leben erweckt werden.

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(Foto: AFP)

Die Preise in den Filmkategorien sind vergeben, doch es gibt ja noch Drehbücher, Austattung, Garderobe und Musik. Das beste adaptierte Drehbuch stammt in diesem Jahr von Nat Faxon, Alexander Payne und Jim Rash (v.l.) für The Descendents. Einen Oscar auf der großen Bühne überreicht zu bekommen, ist sicher immer eine Ehre, für Faxon, Payne und Rash dürfte die Auszeichnung in einer der kleineren Kategorien jedoch nur ein Trostpflaster gewesen sein. Alexander Payne war außerdem nämlich für die beste Regie und mit Jim Burke und Jim Taylor für den besten Film nominiert worden - und musste sich in beiden Fällen The Artist geschlagen geben.

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Keine Preisträgerin, aber dennoch eine Preisempfängerin. Angelina Jolie, die mit gewöhnunsbedürftig dünner Statur auf die Bühne trat, nahm den Oscar für das beste Original-Drehbuch für Woddy Allen und Midnight in Paris entgegen. Allen war wie gewohnt ...

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(Foto: dpa)

... nicht zur Verleihung erschienen. Er gewann jedoch bereits den vierten Oscar für seine Hommage an Paris und die Traumwelten. Hier ist er bei den Dreharbeiten mit der französischen First Lady Carla Bruni-Sarkozy zu sehen.

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Hatte die längsten Haare und das Gespür für die besten Bilder: Robert Richardson mit seinem Oscar in der Kategorie "Beste Kamera" für die Arbeit an Hugo Cabret. Richardson wurde vor allem durch seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur Oliver Stone bekannt. Durch diese Zusammenarbeiten wurde Richardson erstmals für den Oscar nominiert und konnte ihn 1992 zum ersten Mal gewinnen. JFK - Tatort Dallas hieß damals der preisgekrönte Film.

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Den Oscar für die besten visuellen Effekte, wie könnte es auch anders sein, gewinnen die Macher des 3-D-Spektakels Hugo von Martin Scorsese. In seiner ersten 3-D-Produktion klappte die Zusammenarbeit mit Ben Grossmann, Rob Legato und Alex Henning derart gut, dass es gleich für den großen Preis reichte. Hugo, der gleich zu Beginn der Gala groß abräumte, musste sich am Ende des Abends jedoch ausschließlich mit Preisen in den technischen Kategorien zufriedengeben.

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Die US-Adaption von Stieg Larsson Verblendung (The Girl with the Dragon Tattoo) war mit großen Erwartungen an den "Box Offices" gestartet, konnte sie dort aber nicht erfüllen. Über den Oscar für den "Besten Schnitt" dürften sich die Produzenten des Schweden-Krimis daher umso mehr freuen. Für "Bester Ton" und "Bester Tonschnitt" reichte es jedoch nicht.

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Es wäre eine mittelgroße Überraschung gewesen, wenn der Stummfilm The Artist nicht für seine Filmmusik prämiert worden wäre. Und so gab es auch die Auszeichnung in dieser Kategorie für Ludovic Bource.

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Vorsicht mit dem Oscar! Bret McKenzie muss mit den Muppets viel Spaß gehabt haben, dass er im Backstagebereich seine Trophäe so durch die Luft wirft. Er bekam den Preis für den besten Song. Man or Muppet heißt er und ist einer von fünfen, die McKenzie komponierte.

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Eine Kategorie für wirkliche Experten: Tonschnitt. Wenn sie schon einmal von Philip Stockton oder Eugene Gearty (v.l.) gehört haben, dann zählen sie sich zu einem erlesenen Kreis. Die beiden Toningenieure gewannen zu Beginn der Gala in Los Angeles einen der fünf Oscars für Hugo Cabret.

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Und auch der Oscar in der Kategorie "Ton" ging an Hugo. Tom Fleischman und John Midgley nahmen die Trophäe dankend entgegen.

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Ein Preis, der wirklich verdient ist. Mark Coulier und J. Roy Helland (v.l.) mussten hart arbeiten, um aus Meryl Streep die Iron Lady Margaret Thatcher zu kreieren.  Dafür bekamen die beiden Maskenbildner den Oscar in der Kategorie "Make-up" und wirken, als ob sie auch nie etwas anderes erwartet hätten.

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Aus deutscher und vor allem auch aus Münchener Sicht sehr sehr schade: Lisy Christl war für die Garderobe von Anonymous für "Bestes Kostümdesign" nominiert, am Ende reichte es aber leider nicht. Wie die anderen deutschen Nominierten konnte auch Christl keinen Preis mit nach Hause nehmen. Hier überreichen Jennifer Lopez (l.) und Cameron Diaz den Preis an Mark Bridges, der die Kostüme in The Artist gestaltet hatte.

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Und zum Schluss die erste Auszeichnung der Gala in LA: Dante Ferretti und Francesca Lo Schiavo hatten das Szenenbild für Hugo entworfen und konnten sich mit der überaus aufwendigen Gestaltung des Phantasie-Bahnhofs, in dem der junge Hugo Cabret die Uhren aufziehen muss, den wohlverdienten Oscar sichern.

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