Oscar 2009: Teppich-Outfits:Ich hab die Krise

Ich bin ein Spar-Star, lasst mich hier rein: Welcher Promi bewährt sich als Krisen-Helfer und kommt im sparsamsten Outfit zum Oscar? Sehen Sie die Bilder und stimmen Sie ab!

Ruth Schneeberger

21 Bilder

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Herzlich willkommen zur Oscar-Nacht inmitten größten Leids. Es gibt ja wenig Schlimmeres für einen Star als sich nicht richtig produzieren zu können, aber die Zeiten sind auch in Amerika hart, und so wurde kurz vor dem Schaulaufen auf dem roten Teppich in Los Angeles auf Pro 7 von einer ungenannten Modeexpertin verkündet, dass wir in dieser Nacht aufgrund der Rezession keine eine-Million-Dollar-Schuhe zu sehen bekommen, die Stars sich aber trotzdem schick machen würden. Schließlich ziemt es sich nicht, einen auf dicke Robe zu machen, wenn rundherum reihenweise Firmen und Familien pleite gehen. Sie können es sich zwar noch leisten, aber sie mögen es nicht mehr so ungeniert zeigen. Und das haben wir jetzt davon: Die Oscar-Gewinner 2009, Kate Winslet, Penélope Cruz und Sean Penn, erscheinen zur Nacht der Nächte in schwarz-grau-weiß, - und nur diejenigen, die vorher wussten, dass sie nichts zu erwarten haben, brezeln sich auf. Wer macht das beste Gesicht zur Krise? Und wer greift qua Klamottenwahl daneben? Sehen Sie die Bilder der Nacht und stimmen Sie ab!

Text: Ruth Schneeberger/sueddeutsche.de

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Da hätten wir also Anne Hathaway, die sich zwar ein schillerndes Kleid, dafür aber einen unbekannten Begleiter an ihrer Seite leistet. Das kommt sie und den Staat günstiger: Hatte doch ihr italienischer Ex-Freund Raffaello Follieri unlängst übel durch Betrügereien von sich reden gemacht, sich unter anderem als Finanzchef des Vatikans ausgegeben, wofür er nun in Haft weilt. Die Richter hatten spekuliert, er habe sich das luxuriöse Leben an der Seite eines Filmstars finanzieren wollen. Sein Nachfolger am Arm der Oscar-Nominierten darf also auch die arme Kirche aufatmen lassen, das kann diese derweil wohl auch mal gebrauchen.

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Währenddessen erwischen wir KomikerinTina Fay zwar nicht im selben Kleid, aber im gleichen Stoff wie die Hathaway. Wenn das mal keine humorvolle Art ist, die Krise zu überstehen: Stoff-Sharing.

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Dieser Herr kam praktischerweise in Berufsuniform: Was ein echter Bond ist, kann sich in seinem agentenüblichen Jobbing-Anzug überall sehen lassen, ob auf Cocktailparties, Verbrecher- oder Oscarjagd, dachte sich nicht zu unrecht Daniel Craig an der Seite seiner Lebensgefährtin Satsuki Mitchell, die im ebenfalls klassischen Red-Carpet-Red-Robe-Outfit folgte.

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Marisa Tomei konnte es nicht lassen: Während Kollegin Natalie Portman sich nur in der Farbe vergriffen hatte, ließ sich die ansonsten so liebreizende Schauspielerin hier feiern wie ein Filmstar. Ja, wo sind wir denn?

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Woran erkennt man also in dieser Nacht Personen des Zeitgeschehens, die nichts mit der Oscar-Verleihung zu tun haben? Richtig, am Oscar-üblichen Outfit. Wenn alle anderen sich in zurückhaltendes Beinkleid hüllen, fällt man nur dann gekonnt auf, wenn man sich nicht an die zurückhaltende Etikette hält. "Uns" Heidi macht`s vor, zwar nicht im Funkemariechenkostüm - das ihr in der Nacht zum geliebten Rosenmontag gut zu Gesicht gestanden hätte -, dafür aber im rot-schillernden Beinfrei. Für die Zurückhaltung ist Gatte Seal zuständig, ...

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... denn da wären ja noch die Accessoires, die bitteschön auch Beachtung finden sollten: Passen nicht zum Kleid, waren aber bestimmt nicht billig.

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Auch diese Damen lassen sich nicht lumpen, weshalb wir ihnen auf den Kopf zusagen können, dass sie in dieser Nacht keine herausragende Rolle spielen durften: Marion Cotillard (in glänzendem Blau) ist die Oscar-Gewinnerin des Vorjahres, Sophia Loren (in rosa Rüschen) hatte ebenfalls nicht mit einer aktuellen Auszeichnung zu rechnen. Man darf sich also in Ruhe selbst feiern, ohne in öffentliche Kritik zu geraten.

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Ähnliches ging wohl auch in Sarah Jessica Parkers gar nicht mehr so blondem Köpfchen vor: Wer einen Oscar verleihen darf, aber nicht in der Gefahr ist, selbst einen zu bekommen, der darf ruhig weiter Märchenprinzessin spielen. Dafür spart sie obenrum an Stoff. Auch eine Möglichkeit. Matthew Broderick an ihrer Seite trägt es mit - ein bisschen - Fassung.

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Doch es gibt auch Nebendarsteller der Oscar-Nacht, die sich zu benehmen wissen: Tilda Swinton hat darin schon Übung: Zu der Oscar-Verleihung, die ihr selbst galt, kam sie fast ohne Make-Up. Diesmal ist Créme Trumpf.

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Madonna spart, wie immer, und diesmal wieder recht erfolgreich, an Falten und anderen Alterserscheinungen, ...

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... Uma Thurman sparte diesmal der Einfachheit halber am Friseur, ...

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... Mickey Rourke wählte diesmal das komplette Helge-Schneider-Imitatoren-Outfit, ...

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Meryl Streep kam als graue Maus, ...

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... Alicia Keys verantwortungsvollerweise im Strandkleid, ...

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... und Rachel Evan Woods spielte Woods-Revival, indem sie schlicht ihr Nacken-Tatoo präsentierte, wie schon bei der letzten Groß-Gala. Das beweist Sinn für Wiederverwertung. Wer achtet denn schon auf Kleider, in diesen Tagen?

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Nun kann man nicht erwarten, dass diese Devise für alle Altersklassen gilt: Barbara Davis denkt sich: Warum nicht protzen, wenn es kein anderer tut?

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Es ist ja, spätestens, seit der Film "Slumdog Millionaire" nun gleich mehrere Oscars gewonnen hat, todschick, sich mit kleinen indischen Kindern zu zeigen, ...

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...... so lange sie nicht aus Elendsvierteln stammen und ebenfalls zur Riege der Schauspieler gehören. Selbstredend hielten sie sich dabei nicht an das diesjährige Zurückhaltungsgebot. Sie sind ja noch nicht so lange im Geschäft.

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Was man von diesen beiden nicht behaupten kann: Angelina Jolie und Brad Pitt sind als Krisen- und Helfer-erprobtes Dream-Team längst in die Geschichte der scheinbar selbstlosesten aller Hollywoodstars eingegangen und haben es also weder nötig, in dieser Nacht mehr Oscars als üblich einzuheimsen, noch sich garderobentechnisch wichtig zu tun.

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Dass sich der Moderator des Abends, Hugh Jackman, aber mit seinem abgedrehten Musical-Opener weniger über Brad Pitts Alterungsprozesse in "Der seltsame Fall des Benjamin Button" als über die arme-Kinder-Adoptiv-Wut des Glamour-Paares lustig machte, ist nur ein Gerücht. Und damit endet unsere kleine Krisen-Modenschau für den Moment. Wer näher an den echten Preisträgern interessiert ist, informiere sich hier, wer die peinlichsten Oscar-Dankesredner aller Zeiten sehen will, der klicke hier.

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