Opernfestspiele München:Das Weghören lernen

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Opernfestspiele München: Außer Thrombose auch Rücken: "Die Vorübergehenden" stehen und sitzen gelegentlich inmitten des Leidens an der Kunst.

Außer Thrombose auch Rücken: "Die Vorübergehenden" stehen und sitzen gelegentlich inmitten des Leidens an der Kunst.

(Foto: Wilfried Hösl)

Das spröde Musiktheater "Die Vorübergehenden" von Nikolaus Brass ist ein Gegenprogramm zur Opernopulenz im Nationaltheater.

Von Helmut Mauró

Aus der eher simplen Erkenntnis, dass auch Musik und alle Kunst eine komplexe Sprache ist, die zumindest rudimentär erlernt werden muss, um ihre Wirkung zu spüren, wurde durch unheilpädagogische Traditionen aus dem Erlernen das Erleiden von Kunst. Nirgendwo wird der sublime Masochismus des Kunsterleidens bis heute so ausgiebig und so lustvoll zelebriert wie im Bereich der Neuen Musik. Wird sie die Kulinarik als traditionellen Sex des Alters bald ablösen? Wohl kaum. Denn dafür ist das zeitgenössisch Komponierte dann doch zu anspruchsvoll und zu langlebig und macht außer Thrombose manchmal auch Rücken.

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