Der Prinz hat einen Knall. Er steht in der Staatsoper Stuttgart auf halber Höhe einer Leiter, mitten auf der Bühne und klappt rhythmisch seinen Arm aus und ein. Die rote Schlabbersporthose und das weiße Jackett dazu machen ihn vollends zum Paradiesvogel, der deshalb von allen geliebt wird, von seinen Offizierskollegen genauso wie vom Chef und der Chefin und von Natalie sowieso, die bei all ihrer Zartheit und all ihrem Liebreiz ebenfalls ein Regiment befehligt.
"Der Prinz von Homburg" in Stuttgart:Trauma des Krieges
In Stuttgart inszeniert Stephan Kimmig das Grauen in Hans Werner Henzes Oper "Der Prinz von Homburg" ganz ohne Pathos. Das bringt Kleists Stück in die jüngere Gegenwart.
Von Reinhard J. Brembeck
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