Oper in Stuttgart:Selbstmitleid eines Intellektuellen

Hoffmanns Erzählungen

Frauen können mit dem ewig jammernden Hoffmann wenig anfangen: Mandy Fredrich (l.) als Antonia.

(Foto: A.T. Schaefer)

Christoph Marthaler inszeniert Jacques Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen" an der Oper Stuttgart. Ein Ausnahmenprodukt!

Von Reinhard J. Brembeck

Was will denn dieser Nörgler im Schlurflook? Hoffmann torkelt, erst schlaftrunken unwirsch, dann zunehmend betrunkener. Anna Viebrock hat sich für ihr Bühnenbild an den zwischen Modernismus und Größenwahn schwankenden Räumen von Madrids Círculo de Bellas Artes orientiert, wo sich einst die künstlerische und intellektuelle Elite Spaniens traf und institutionalisierte. Hier könnten alle glücklich sein. Nur der Dichter Hoffmann nörgelt weiter und lehnt konsequent die Eingemeindung ins Establishment ab. Seine Stimme ist pure Sehnsucht. Bloß wonach?

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