Oper in Brüssel:Gefangene gemacht

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Existenziell, schonungslos, faszinierend – und es gibt kein Entkommen: Die spanische Sopranistin Ángeles Blancas Gulín spielt und singt in „Das Gehege“ im Königlichen Brüsseler Opernhaus La Monnaie eine Frau, die zwischen Wahnsinn und Frustration irrlichtert. (Foto: Bernd Uhlig/La Monnaie De Munt)

Andrea Breth steckt in Brüssel "Il prigioniero" von Luigi Dallapiccola und Wolfgang Rihms "Das Gehege" zusammen in eine Käfiglandschaft und lässt die Künstler bis zum Äußersten gehen.

Von Reinhard J. Brembeck

Was für ein gewaltiger Abend! Der Dirigent Franck Ollu stimmt das Brüsseler Opernorchester von Anfang an ein auf Knochenbrecherei, Schrilles, Unbehaustes, Menschenverachtendes. Der italienische Komponist Luigi Dallapiccola hat in seiner oft gespielten Kurzoper "Il prigioniero" (1950) die letzte Kerkernacht eines politischen Gefangenen vertont, der ganz ohne Blutvergießen nur durch Psychofolter, Freiheits- und Brüderlichkeitsgesäusel erledigt wird.

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