Oper:Blick zurück nach vorn

Am Opernhaus Lyon werden drei legendäre Inszenierungen rekonstruiert, Richard Wagners "Tristan", die "Elektra" von Richard Strauss und Claudio Monteverdis "Poppea". Die Frage ist allerdings: Was bringt das?

Von Michael Stallknecht

Es ist ein Bild, das sich in die Operngeschichte eingebrannt hat: Waltraud Meier im goldenen Kleid an der Rampe des Bayreuther Festspielhauses, in vollkommener Statik den Schlussgesang aus Richard Wagners "Tristan und Isolde" singend. Dabei war die Inszenierung des Schriftstellers Heiner Müller im Premierenjahr 1993 und auch danach noch durchaus umstritten. Das Publikum buhte, Journalisten kritisierten, das berühmteste aller Opernliebespaare wirke zu gefühlskalt, Müllers Zugang insgesamt zu abstrakt. Doch spätestens nach Müllers zu frühem Tod im Jahr 1995 wurde die Produktion zur Legende, sprach die Süddeutsche Zeitung, anfangs durchaus noch kritisch, von einem "künstlerischen Solitär" im Programm der Bayreuther Festspiele.

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