Oper:Am Ende sind fast alle tot

Schwer und ziemlich unlustig: Mit Gioacchino Rossinis "Ermione" widmen sich die Tiroler Festspiele einem antiken Stoff, in dem es um Macht und deren Missbrauch geht. Da bleibt es nicht aus, dass das Thema auch abseits der Bühne eine Rolle spielt

Von Rita Argauer

Machtsicherung und Machtmissbrauch sind in Erl seit vergangenem Februar aber auch außerhalb der Bühne ein Thema. Seit der Blogger Markus Wilhelm anonyme Vorwürfe einiger Erler Künstler an den künstlerischen Leiter und Dirigenten und ja, eigentlich den Erler Alleinherrscher Gustav Kuhn veröffentlicht hat. Sexuelle Nötigung stand im Raum, genauso wie Lohn-Dumping bei den meist osteuropäischen Orchestermusikern und ausbeuterische Arbeitsbedingungen. Derzeit laufen acht Gerichtsverfahren zwischen Kuhn und Wilhelm. Vor deren Abschluss gibt es keine Statements mehr von Erler Seite. Jedoch ist dort derzeit die Stelle eines künstlerischen Geschäftsführers ausgeschrieben. Gustav Kuhn plant wohl, längerfristig seine Macht in Erl aufzuteilen, er bleibt Dirigent, die Intendanz gibt er ab. Allerdings nicht unter dem Eindruck der Vorwürfe, diesen Schritt kündigte man in Erl schon im vergangenen November an.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: