Die mysteriöse Sturz-Serie im olympischen Eiskunstlauf hat einen Grund: schlechte Musik. Die Bilder.
Der Eiskunstlauf zeichnete sich früher vor allem durch einen operettenhaften Musikgeschmack aus, der sich kongenial in der Bekleidung fortsetzte. Inzwischen hat sich vieles gebessert, klassische Musik hat das Eisstadion zurückerobert, und die Sportler werden von Punktrichtern dazu gedrängt, ihre Bewegungen in einen kunstähnlichen Zusammenhang mit der Musik zu bringen. Offenbar aber hat man des Guten ein wenig zu viel getan. Vor allem erweist sich ein Kurzschluss als fatal: Dass klassische Musik das ist, wo Geigen spielen. Schaut man sich die Olympia-Läufe an, muss man erkennen: Geigen richten im Eiskunstlauf mehr sportlichen Schaden an, als sie künstlerisch nützen.
Text: Helmut Mauró/SZ vom 17.2.2010
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Die Sturz-Choreographie der US-Eiskunstläuferin Michelle Kwan bei dem Olympischen
Winterspielen 2002/Foto: dpa