Übersetzung von „Mein Kampf“ ins Französische:„Die Sprache des Faschismus wirkt bis heute nach“

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„Mein Kampf“ erschien in Frankreich bereits 1934 in unlizensierter Übersetzung – sechs Jahre später hatte die Wehrmacht Paris erobert, Hitler konnte sich vor dem Eiffelturm fotografieren lassen. (Foto: Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo)

Acht Jahre lang hat sich Olivier Mannoni mit der Sprache Adolf Hitlers auseinandergesetzt. Nun hat der französische Übersetzer von „Mein Kampf“ ein Buch über diese Erfahrung veröffentlicht.

Interview von Sebastian Jutisz

Der italienisch klingende Nachname von Olivier Mannoni verrät dessen korsische Wurzeln. Aufgewachsen ist er aber in Paris, wo er in den späten 1970er-Jahren begann, als Journalist und Übersetzer zu arbeiten. Neben philosophischen und belletristischen Werken hat er zahlreiche Fachbücher zum Nationalsozialismus übersetzt. 2021 legte er gemeinsam mit renommierten Historikern unter dem Titel „Historiciser le mal“ eine kritische Edition von „Mein Kampf“ vor. Nun hat er „Traduire Hitler“ veröffentlicht, ein Buch über Sprache und die Kunst des Übersetzens, das 2025 auch Deutsch erscheinen wird. Im Videogespräch sitzt Mannoni in seinem Arbeitszimmer in den Pyrenäen, wo sich Bücher bis zur Decke stapeln. Der Mann mit dem auffälligen Bart spricht mit leichtem südfranzösischen Akzent und großen Gesten.

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