Das Ursprüngliche und das Rationale, der undurchdringliche Wald und der aufgeräumte Wintergarten, das Verwischte und das Polierte, das Androgyne und das Unterschiedene, das Ambivalente und das Dominante, die Götter und die Ingenieure, der Hase und der Jäger, die Krankheit und der Heiler, das Feuer des Fiebers und die Kaltwasserkur: Diese Reihe binärer Begriffe reicht, um ans Maschinenherz der polnischen Erzählerin Olga Tokarczuk vorzudringen. Sie umreißt einen theoretischen Zusammenhang und führt zugleich ins thematische Zentrum des neuen Romans der Literaturnobelpreisträgerin: das Krankenhaus als das eigentlich menschliche Habitat, prekäres Leben unter Aufsicht. "Empusion" ist ein Sanatoriumsroman wie Thomas Manns "Zauberberg", und er verdient diesen märchenhaften Titel ebenso wie sein Davoser Vorbild.
Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk:Das unzähmbare Herz
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In Olga Tokarczuks Roman "Empusion" begibt sich ein sexuell fluides Medium in einen schlesischen Luftkurort. Klingt nach Thomas Manns "Zauberberg"? Durchaus kein Zufall.
Von Hubert Winkels

Literaturnobelpreisträgerin im Interview:"Die Angst nimmt sicher zu"
Die Schriftstellerin Olga Tokarczuk spricht über die Spannung zwischen Natur und Kultur und erklärt, warum Zivilisation die Grausamkeit der Menschen nicht nur zügeln, sondern sie auch stärker hervorbringen kann.
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