Olga Grjasnowa: „Juli, August, September“:Die Erinnerung ist ein unzuverlässiges Biest

Lesezeit: 3 Min.

Olga Grjasnowa wurde 1984 in Baku geboren. Sie wurde mit ihrem Debüt „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ bekannt. (Foto: Friedrich Bungert)

In Olga Grjasnowas „Juli, August, September“ fragt sich eine junge Mutter: Wie jüdisch sind wir eigentlich? Und welche Geschichten gebe ich meinen Kindern weiter? Ein berührend suchender Familienroman.

Von Christiane Lutz

Ist es möglich, sich selbst zu kennen, ohne die Geschichte der Familie zu kennen? Im Ludmillas Fall ist die Frage besonders kompliziert. Denn ihre Biografie ist gewissermaßen ein typisches Produkt des gewaltvollen 20. Jahrhunderts: Zweiter Weltkrieg, Holocaust und späterer Zerfall der Sowjetunion. Flucht, Verdrängung, Vergessen. Die Familie: zersplittert. Und so auch die Geschichten, die man sich über sie erzählt. Dass Großtante Maya ihren 90. Geburtstag jetzt auf Gran Canaria im Kreise aller feiern will, ist für Ludmilla ein perfekter Anlass, Nachforschungen anzustellen. Sie fliegt hin.

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