Das Warten hat ein Ende. Am Mittwoch hat Kunstminister Wolfgang Heubisch den zukünftigen Leiter des Hauses der Kunst vorgestellt. Der Nigerianer Okwui Enwezor wird am 1. Oktober die Nachfolge von Chris Dercon antreten, der im April an die Tate Modern nach London wechselt. Der 47-jährige Enwezor ist spätestens seit der Documenta XI in Kassel, deren Leiter er 2002 war, einem breiten Publikum bekannt. Münchner Kunstfreunde kennen sein Schaffen auch von der Ausstellung "The Short Century", die er 2001 in der Villa Stuck kuratierte. Enwezor ist derzeit unter anderem künstlerischer Leiter des internationalen Kunstfestivals "Meeting Points 6". In München hat er einen Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieben. Die Stadt freut sich und gratuliert.
"Ein herzliches Grüß Gott!"
Das Haus der Kunst hat sich ja mit Chris Dercon ganz klar auf zeitgenössische Kunst und eine internationale Öffnung hin orientiert. Zu Vitalis Zeiten gab es da noch viel mehr Überschneidungen mit unserer weitgehend auf die Kunstgeschichte zielenden Ausrichtung in der Hypo-Kunsthalle. Durch die Entscheidung für Okwui Enwezor als Nachfolger kann man erwarten, dass die Dercon-Linie weitgehend fortgesetzt wird. Wir sind damit keine Konkurrenten, sondern ergänzen uns eher mit unseren Programmen, wie in einem Orchester, in dem jedes Instrument seinen Platz hat. Enwezor mit seiner breiten internationalen Erfahrung im zeitgenössischen Bereich bringt für München ganz sicher wichtige Impulse. Ein herzliches "Grüß Gott" kann man da nur sagen.
Christiane Lange, Direktorin Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung