Haus der Kunst: Okwui Enwezor:"Ein herzliches Grüß Gott!"

München freut sich und gratuliert dem neuen Leiter des Hauses der Kunst, dem Nigerianer Okwui Enwezor. In Bildern.

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Christiane Lange, 2005

Quelle: lok

Das Warten hat ein Ende. Am Mittwoch hat Kunstminister Wolfgang Heubisch den zukünftigen Leiter des Hauses der Kunst vorgestellt. Der Nigerianer Okwui Enwezor wird am 1. Oktober die Nachfolge von Chris Dercon antreten, der im April an die Tate Modern nach London wechselt. Der 47-jährige Enwezor ist spätestens seit der Documenta XI in Kassel, deren Leiter er 2002 war, einem breiten Publikum bekannt. Münchner Kunstfreunde kennen sein Schaffen auch von der Ausstellung "The Short Century", die er 2001 in der Villa Stuck kuratierte. Enwezor ist derzeit unter anderem künstlerischer Leiter des internationalen Kunstfestivals "Meeting Points 6". In München hat er einen Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieben. Die Stadt freut sich und gratuliert.

"Ein herzliches Grüß Gott!"

Das Haus der Kunst hat sich ja mit Chris Dercon ganz klar auf zeitgenössische Kunst und eine internationale Öffnung hin orientiert. Zu Vitalis Zeiten gab es da noch viel mehr Überschneidungen mit unserer weitgehend auf die Kunstgeschichte zielenden Ausrichtung in der Hypo-Kunsthalle. Durch die Entscheidung für Okwui Enwezor als Nachfolger kann man erwarten, dass die Dercon-Linie weitgehend fortgesetzt wird. Wir sind damit keine Konkurrenten, sondern ergänzen uns eher mit unseren Programmen, wie in einem Orchester, in dem jedes Instrument seinen Platz hat. Enwezor mit seiner breiten internationalen Erfahrung im zeitgenössischen Bereich bringt für München ganz sicher wichtige Impulse. Ein herzliches "Grüß Gott" kann man da nur sagen.

Christiane Lange, Direktorin Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung

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Haus der Kunst: Okwui Enwezor:Sympathisch

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Quelle: lkn

Die von Okwui Enwezor kuratierte Documenta XI war für mich eine ungeheuer spannende Ausstellung und hallt bei mir immer noch nach. Enwezor nach München zu holen ist eine tolle Entscheidung. Wir hatten zufällig gestern Abend eine Sitzung der Ausstellungsleitung für die Große Kunstausstellung, bei der er kurz vorgestellt wurde. Es gab Gelegenheit für ein kleines Gespräch. Das ist ein ruhiger, sehr sympathischer Mann mit großem Weitblick, fundierter Bildung und vor allem breiter internationaler Erfahrung. Als Vertreterin der Künstlerverbände im Haus der Kunst kann ich die Entscheidung für Enwezor nur begrüßen. Unsere Hochachtung! Wir freuen uns.

Dorothea Reese-Heim, Präsidentin der Ausstellungsleitung Haus der Kunst

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Haus der Kunst: Okwui Enwezor:International

Aktionskünstler Wolfgang Flatz will sein Wohnwagen-Baumhaus wieder, 2004

Quelle: Karlheinz Egginger

Die Farbpalette von Berufungen der Direktoren für das Haus der Kunst erweitert sich nur erstmals von Europa nach Übersee und wird damit international. Mit der Leitung der Documenta XI hat Okwui Enwezor als erster Nicht-Europäer Kunst von Afrikanern und anderen bis dahin nicht beachteten Ethnien in die heiligen Hallen nach Kassel gebracht. Im Haus der Kunst tritt er nun ein Erbe an, das von seinen Vorgängern auf ein hohes Niveau gebracht worden ist. Dementsprechend hoch ist die Erwartungshaltung des verwöhnten Münchner Publikums. Der neue Posten in dem Haus neben dem Eisbach ist so gesehen erstmal ein Sprung ins kalte Wasser. Viel Glück!

Wolfgang Flatz, Künstler und Documenta IX-Teilnehmer

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Haus der Kunst: Okwui Enwezor:Einflussreich und ambitioniert

Bart van der Heide

Quelle: Kunstverein München

Zuerst ein Kompliment an den scheidenden Direktor Chris Dercon: Ihm ist es gelungen, das Haus der Kunst in den letzten Jahren auf ein derart hohes Niveau zu bringen und zu einer international angesehenen Institution für zeitgenössische Kunst zu machen. Dass Okwui Enwezor der neue Direktor wird, ist der beste Beweis dafür, auf welchem Rang das Haus der Kunst sich mittlerweile bewegt. Enwezor ist ein bekannter, hochkarätiger und international einflussreicher Kurator. Ich habe seine bisherigen Ausstellungen und natürlich auch die Documenta XI verfolgt, sie haben eine sehr klare Position. Enwezor ist sehr ambitioniert und hat großen internationalen Einfluss, ich freue mich auf sein Programm.

Bart van der Heide, Direktor des Kunstvereins München

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Haus der Kunst: Okwui Enwezor:Großartig

Staatsgemäldesammlungen - Generaldirektor  Schreck

Quelle: dpa

Eine großartige Entscheidung, da mit Okwui Enwezor ein international ausgewiesener Ausstellungsmacher die Stafette von Chris Dercon übernimmt. Die vielfältigen Impulse, die in den letzten Jahren durch das Programm des Hauses der Kunst die Kunstszene weit über München hinaus belebt hat, wie zuletzt die Ausstellungen von Ai Wei Wei und Marlene Dumas, werden in der Person von Okwui Enwezor sicherlich einen Geistesverwandten als Nachfolger finden. Wenn man allein Okwui Enwezors Documenta XI in Erinnerung hat, dann verspricht seine Berufung nach München weitere Highlights bei internationalen Ausstellungen.

Klaus Schrenk, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen

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Haus der Kunst: Okwui Enwezor:Charmant

Angelika Nollert - Direktorin Neues Museum Nürnberg

Quelle: dpa

Die Berufung von Okwui Enwezor halte ich für eine wunderbare, stimulierende Entscheidung und großartige Setzung. Dies ist hervorragend für die Kunst, für München und weit darüber hinaus. Für die Documenta XI war ich als Projektleiterin tätig, und so habe ich mit Enwezor zwei Jahre intensiv zusammengearbeitet, seine Ausstellungen und Projekte verfolge ich seit elf Jahren. Seine Bildung, seine Belesenheit, sein unermüdliches Engagement, seine Professionalität und die charmante Wesensart sind beeindruckend. Sein Blick auf die Kunst ist geleitet von einem so neugierigen wie wissenschaftlichen Interesse an existenziellen Phänomenen, ihren Kontexten und an individuellen Ausdrucksformen. Seine eindrucksvollen Ausstellungen sind immer auch theoretisch fundiert, er selbst legt viel Wert auf Diskurs und Vermittlung. Seine Berufung für das Haus der Kunst ist - wie seinerzeit die von Chris Dercon - zeitgenössisch und absolut maßstabssetzend

Angelika Nollert, Direktorin Neues Museum in Nürnberg

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Haus der Kunst: Okwui Enwezor:Bescheiden

Ingvild Goetz erhält "Montblanc de la Culture Arts Patronage Award", 2007

Quelle: CATH

Fantastisch! Ich freue mich, dass Okwui Enwezor der neue Direktor im Haus der Kunst wird. Ich hätte nicht gedacht, dass er tatsächlich New York verlassen und nach München kommen würde. Von der Documenta XI in Kassel war ich sehr begeistert - ich finde, dass er ein guter Nachfolger für Chris Dercon ist. Im Umgang ist er wahnsinnig unkompliziert und bescheiden. Er besitzt nicht nur ein umfangreiches Kunstwissen und hat langjährige Erfahrung als Kurator, sondern ist auch sozial hoch kompetent. Ich bin sehr gespannt, welches Programm er für das Haus der Kunst plant!

Ingvild Goetz, Kunstsammlerin

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Haus der Kunst: Okwui Enwezor:Hinterfragend

Hans-Georg Küppers, 2010

Quelle: Catherina Hess

Okwui Enwezor ist ein großer Gewinn für die Kunststadt München. Seine bisherige Arbeit spricht dafür, dass die Internationalität und die Öffnung des Hauses der Kunst fortgesetzt werden. Ich bin gespannt auf seinen neuen, Gewohnheiten hinterfragenden Blick. Außerdem freut mich, dass der neue Direktor jemand ist, den man in München schon kennt: von der Ausstellung "The Short Century" über Unabhängigkeits- und Befreiungsbewegungen in Afrika, die er 2001 in der Villa Stuck kuratiert hat.

Hans-Georg Küppers, Kulturreferent der Stadt München 

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Haus der Kunst: Okwui Enwezor:Grenzüberschreitend

Dieter Rehm, 2010

Quelle: Robert Haas

Die Berufung von Okwui Enwezor zum neuen Direktor im Haus der Kunst freut mich. Die Fotografie ist ein Schwerpunkt in seiner kuratorisch-publizistischen Arbeit. Dies erfährt man gerade in der Ulmer Ausstellung mit Arbeiten aus der Walther Collection, wo er Klassiker der Fotogeschichte wie Sander und Becher mit Positionen zeitgenössischer afrikanischer Fotografie konfrontiert. Er präsentiert uns immer wieder neue künstlerische Blickwinkel und stellt Bezüge her, die zeit- und grenzüberschreitend wirken. Damit hat er unseren Blick auf die Kunst des afrikanischen Kontinents erweitert.Afrika hat ein großes Potential an Fotografen, deren Stärke im Authentischen liegt, was man gerade auch präzise in der Ausstellung von Roger Ballen im Münchner Fotomuseum sehen kann. Ich bin neugierig auf spannende Ausstellungen.

Dieter Rehm, Präsident der Akademie der Bildenden Künste

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Haus der Kunst: Okwui Enwezor:Prominent

helmut friedel

Quelle: Robert Haas

Für das Haus der Kunst ist Okwui Enwezor ein hervorragendes Aushängeschild: Er ist ein prominenter, international bekannter Kurator und durch die Documenta XI ausgewiesen, das wird ein starkes Schlaglicht auf die Kunstszene unserer Stadt werfen. Er lässt ein interessantes Ausstellungsprogramm erwarten - spannend wird, ob er sich auch mit München auseinandersetzen, ob er Verknüpfungen mit der Stadt eingehen wird.

Helmut Friedel, Direktor des Lenbachhauses

© SZ vom 20.01.2011
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