Nürnberg:Orgelwoche spürt Reformation nach

Dass die Internationale Orgelwoche vom 30. Juni bis 9. Juli in Nürnberg dem musikalischen Klang der Reformation nachspürt, hört sich im Lutherjahr zunächst wenig überraschend an. Interessant aber ist, dass Intendant Folkert Uhde darunter nicht die Ausgrabung von Kompositionen dieser Zeit versteht, sondern den Begriff Reformation eher wörtlich auslegt und Erneuerern der Musica sacra viel Raum einräumt. Gleich im Eröffnungskonzert in St. Sebald erklingt eine neue, für den BR-Chor komponierte Messe von Wolfgang Rihm, kombiniert mit Musik von Josquin und Schütz. Ungewöhnlich auch das Projekt "Eat the Sun and Drink the Rain" mit Sven Helbig, einem Komponisten, der mit den Pet Shop Boys und Rammstein gearbeitet hat (8. Juli). Er plant einen A-cappella-Abend mit Chormusik und Live-Elektronik. Für eine mystische Stimmung sorgen die Bilder des isländischen Video-Künstler Máni M. Sigfusson.

Auch sonst ist viel Platz für musikalische Überraschungen, etwa in den "Lab"-Programmen (3. Juli), die Studierende der Musikhochschule Nürnberg gestalten. So entwirft in Lab II der serbische Flötenspieler Milan Jeremić für seine Masterarbeit einen akustisch-visuellen Raum aus Musikwerken und Videoarbeiten. Vorgesehen ist auch eine Nacht (7. Juli) mit Orgelkonzerten in diversen Kirchen oder von Montag bis Donnerstag um 17.30 Uhr die Klangproben in der Lorenzkirche. Mehr Infos unter www.ion-musica-sacra.de.

© SZ vom 30.06.2017 / srh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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