Nürnbergs Oper und NS-Architektur:Die Meistersinger vom Nazi-Bau

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Der Operngebäude mit der begrünten Fassade nimmt sich auf den Visualisierungen der Entwürfe klein aus - was an der schieren Größe des umliegenden Baus liegt. (Foto: LRO GmbH & Co. KG)

Auf dem Reichsparteitagsgelände wird ein Opern-Interim gebaut. Nach langem Streit wird damit auch in Nürnberg der Umgang mit NS-Architektur so pragmatisch wie in Berlin oder München.

Von Peter Richter

Von Berlin aus gesehen liegt Nürnberg nicht nur weit weg an diesem Freitag, sondern buchstäblich auf einem anderen Stern. Von vielen anderen Orten aus sicher auch, aber eben besonders von Berlin. In der Hauptstadt ist gerade nur noch vom „Spardiktat“ in der Kultur die Rede, von der freien Szene bis zu den Spitzenorchestern zittern praktisch alle. Erstens um ihr eigenes Auskommen. Und zweitens um das, was diese Stadt für viele wesentlich aus- und überhaupt erst lebenswert macht. Auch das ist an vielen anderen Orten vielleicht weniger extrem, aber ähnlich. Nur in Nürnberg muss zurzeit wirklich niemand fürchten, dass das Opernhaus von der Politik als zu teuer und – verdächtig modische Vokabel in diesem Zusammenhang – elitär zur Disposition gestellt wird. (Selbst wenn etwas so programmatisch nicht-elitär ist wie die Komische Oper in Berlin hilft das wenig, auch dort droht bei Instandsetzung und Erweiterung ein Baustopp.)

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