Dieses Haus verstört schon, bevor man es betritt. Etliche Fenster sind zubetoniert, nur dünne Schlitze lassen Licht ins Innere. Die Schlitze bilden Großbuchstaben. "Verfolgung, Verhaftung, Vorurteil", steht da geschrieben, "Überwachung, Denunziation". Hinter den Betonbrocken wird es noch beklemmender. Das neue Museum im Stuttgarter Stadtzentrum zeigt die Gräueltaten der Nazidiktatur, exakt an jenem Ort, an dem die Unmenschen ihre Morde vorbereiteten, verwalteten und mitunter auch ausführten. In der ehemaligen Gestapo-Zentrale wird in dieser Woche nach zehnjährigem Hin und Her ein "Lern- und Gedenkort" eröffnet, der gleich in mehrfacher Hinsicht bundesweit einmalig ist.
NS-Vergangenheit:Hotel mit Folterkeller
Stuttgarts ehemalige Gestapo-Zentrale wird als Lernort und Museum neu eröffnet - ein bundesweit einmaliges Experiment.
Von Stefan Mayr
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