NS-Raubkunst:Alarmstufe Rot

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Max Beckmann: „Chinesisches Feuerwerk“ aus der Pinakothek der Moderne. Eines der Bilder, die intern als Raubkunst geführt werden. (Foto: Foto: CC BY-SA 4.0; Bayerische Staatsgemäldesammlungen)

Der SZ liegen interne Berichte vor, die nahelegen, dass sich in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen 200 NS-Raubkunstwerke befinden, unter anderem von Picasso und Klee. Die Nachfahren der meist jüdischen Besitzer werden bis heute im Dunkeln gelassen.

Von Jörg Häntzschel

Die Liste ist 900 Seiten lang, ein schmuckloser Ausdruck. Knapp 200 Kunstwerke aus den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen sind darin aufgeführt, jeweils mit einem Foto und ihrer minutiös nacherzählten Geschichte, von Provenienzforschern in jahrelanger Arbeit rekonstruiert. Jede davon ist anders. Doch eines haben alle Werke gemeinsam: Sie sind als „rot“ eingestuft, für NS-Raubkunst. Die Berichte, Auszüge aus der internen Datenbank „MuseumPlus“ sind ausschließlich für den internen Gebrauch bestimmt. Die Öffentlichkeit hätte sie niemals sehen sollen.

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