"Gott hat mir die Kraft gegeben, das Glas zu zerschlagen", berichtete Mario Trematore nach seinem Einsatz. Der Feuerwehrmann konnte beim Brand im Turiner Dom 1997 das weltbekannte Grabtuch Christi, eine der kostbarsten Reliquien des Christentums, aus den Flammen retten. Ähnlich wie in Notre-Dame brach das Feuer in der Kathedrale aus, als die Restaurierungsarbeiten fast abgeschlossen waren. Als die an den Dom angrenzende Guarini-Kapelle, in der das Grabtuch aufbewahrt war, wiedereröffnet wurde, sprach Kulturminister Alberto Bonisoli von der kulturgeschichtlich "bedeutendsten Restaurierungsarbeit des Jahrhunderts".
Die Grabtuch-Kapelle war zwischen 1667 und 1690 von Guarino Guarini gebaut worden. Originalskizzen fehlten ebenso wie der schwarze Marmor, den der Architekt verwendet hatte. Viele unterschiedliche Institutionen, darunter die Universität von Turin, versuchten, die Techniken zu identifizieren, die Guarini verwendet hatte, und zu analysieren, welche modernen Pendants man anwenden könnte. Der damalige Bürgermeister Valentino Castellani sagte wohl auch deshalb nach dem Brand von Notre-Dame der APA: "Notre-Dame wird wieder auferstehen, wie es mit dem Turiner Dom geschehen ist. Wichtig ist der Zusammenhalt der Gemeinschaft. Die besten Energien auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene müssen sich vereinen, damit die Kathedrale so schnell wie möglich wieder errichtet werden kann."