100 Jahre Norman Mailer:Notfalls ein Psychopath

Lesezeit: 6 min

100 Jahre Norman Mailer: "Mailer ist gern furchtbar", schrieb der Literaturkritiker Alfred Kazin ehrfürchtig, "er putzt damit alle Ängstlichkeit, den Untertanengeist und den falschen Respekt aus seinem Organismus."

"Mailer ist gern furchtbar", schrieb der Literaturkritiker Alfred Kazin ehrfürchtig, "er putzt damit alle Ängstlichkeit, den Untertanengeist und den falschen Respekt aus seinem Organismus."

(Foto: imago stock&people)

Ein einziger Exzess, im Leben wie im Schreiben: Zum 100. Geburtstag des amerikanischen Schriftstellers und Reporters Norman Mailer.

Von Willi Winkler

Der Mann kommt auf ihn zu, schlägt ihm mit dem Hammer auf den Kopf und haut gleich noch mal zu. Das Opfer ist verstört, fasst sich an den Kopf, Blut, richtiges Blut. Es stürzt sich auf den Angreifer, kämpft minutenlang mit ihm, ringt ihn zu Boden, beißt ihm ein Stück vom Ohrläppchen ab. Der Film, 1968 gedreht, hat seinen Höhepunkt erreicht: Eine Frau erscheint, sie jammert entsetzt, Kinder schreien, die Männer kämpfen weiter. Das ist "Maidstone" von Norman Mailer (Regie, Drehbuch, Produktion, Hauptdarsteller und überhaupt alles: Mailer).

SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Zähne und Zeitgeist
Generation Beißschiene
Feministische Außenpolitik
Feminismus und Geschwafel
Tourismus
"Die verkommenste Bude kann vier Sterne haben"
Man Relaxing At Home Talking To Partner On Smartphone; onlinedating
Dating
"Zu viel Ehrlichkeit halte ich für ein Warnsignal"
Joggen: Läufer schnürt die Laufschuhe zu
Effizienter Abnehmen
Die beste Uhrzeit für Sport
Zur SZ-Startseite