Nominiert in der Kategorie "Einfamilienhaus":Haus W - Einfamilienhaus in Lilling

att architekten

Bauherren: Edda und Thomas Wesolowski, Gräfenberg Architekten: att architekten. markus gentner, Nürnberg Mitarbeit: Daniel Votteler Ökologie: Niedrigenergiebauweise, Dachwasserrückführung in Zisterne, natürliche, resourcenschonende Materialien, natürliche Lüftung, Außenanlagen mit geringer Versiegelung, Pelletheizung, mikrobiologische Kleinkläranlage Fertigstellung: 06/2006

bda preis bayern att architekten
(Foto: Foto: Stefan Meyer)

Standort

Das fast 2000 qm große Grundstück liegt an einem Nordhang am Ortsrand von Lilling, einem Dorf in der Fränkischen Schweiz, dem größten zusammenhängenden Süßkirschenanbaugebiet Europas, und wird von einer 40 m langen Anliegerstraße von Süden her erschlossen. Dementsprechend landwirtschaftlich geprägt gibt sich die intakte Bebauungsstruktur des Ortes: Wohn- und Wirtschaftgebäude, die als rechteckige Baukörper mit steil geneigten Satteldächern.

Objekt

Um das Bauvolumen der Maßstäblichkeit des Ortes anzupassen, lag es nahe, den regional typischen Dreiseithof wiederzuentdecken, die Kubatur in mehrere Baukörper aufzuteilen und um einen Hof anzuordnen, in dem ein alter Kirschbaum als Themengeber erhalten bleiben sollte.

Mit dem Nebengebäude der Remise (Autos und Energieversorgung) bildet das Wohn- und das Schlafgebäude drei getrennte Funktionsbereiche. Der Zugang im Gelenk verbindet die Baukörper. Eine windgeschützte und zur Sonne ausgerichtete Hausgruppe entstand.

Während die Innenräume des Schlafhauses 2-geschossig sind, ist die Kubatur des Wohntraktes über die ganze Hauslänge und -höhe bis in den Firstbereich des Satteldaches erlebbar. Das Gebäude dient als raumübergreifende Hülle, für die Funktionen Kochen, Essen, Wohnen und Arbeiten. Der Loungebereich scheint zu schweben, die voll verglasten Stirnseiten machen Sichtbeziehungen von Innen- und Außenraum möglich.

Auf diese Weise gelingt es, die Gebäude städtebaulich in das ländliche Umfeld zu integrieren und gleichzeitig eine Architektur des Ortes sowie eine Neuinterpretation der traditionellen fränkischen Bauform zu schaffen. Das klassische fränkische Satteldach wird Bestandteil der streng kubischen und Baukörper, die von ihrer Materialbeschaffenheit und den reduzierten Details leben. Die artifiziellen Fassadenoberflächen kontrastieren mit den lebendigen Strukturen der umstehenden Kirschbäume und verweben das Gebaute mit der Landschaft.

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