Wiedereröffnung des Nolde-Hauses in Seebüll:"Emil Nolde, Expressionist, Nationalsozialist, Antisemit"

Wiedereröffnung des Nolde-Hauses in Seebüll: Das Wohn- und Atelierhaus von Emil Nolde wurde 1957 in ein monothematisches Museum verwandelt. Nach zweijähriger Komplettsanierung wurde es nun wieder eröffnet.

Das Wohn- und Atelierhaus von Emil Nolde wurde 1957 in ein monothematisches Museum verwandelt. Nach zweijähriger Komplettsanierung wurde es nun wieder eröffnet.

(Foto: A. Christensen /© Nolde Stiftung Seebüll)

Lassen sich Person und Werk trennen? Und brauchen wir Warnhinweise für die Kunst? Was den deutschen Maler angeht, hat das neu eröffnete Nolde-Haus in Seebüll darauf eine Antwort.

Von Till Briegleb

Das papierflache Land mit seinen weit verstreuten Warften, den Fasanen und Schüttelfalken, grünen Weiden und gelben Herbstblumen erweckt wirklich nicht den Eindruck, dass von diesem Ort ein kulturpolitisches Beben ausgegangen ist. Der weite Horizont mit dem hohen Himmel voller Wolkenskulpturen kann doch nichts verbergen, denkt man in Seebüll, wo alles noldisch ist, außer die zivilisatorischen Errungenschaften. Aber Windräder gibt es an dieser Stelle Nordfrieslands auch nicht, nur ein paar Autos, die mit braunen Schildern auf den Parkplatz des Museums gelenkt werden, um Emil Noldes Wohnhaus und seine Farbverwandlungen dieser Naturidylle anzusehen, die demnächst wieder in dem frisch sanierten Museum verbunden sind.

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